Der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) geht nicht davon aus, dass Biomilch wegen der lang anhaltenden Trockenheit knapp werden könnte. Nach Einschätzung des BÖLW dürfte die Versorgung mit Biotrinkmilch und -molkereiprodukten weiter gewährleistet sein, auch wenn etliche Betriebe mit Futterknappheit Kühe abgeben könnten und bei weniger gutem Futter eine nachlassende Milchleistung der Biokühe möglich sei.
Die Molkereien könnten beispielsweise auf rückläufige Anlieferungsmengen kurzfristig mit einer geringeren Käseproduktion zu Gunsten der Trinkmilchherstellung reagieren, so der BÖLW.
Nach agrarheute-Recherchen sehen das Vertreter von Ökomarktgesellschaften anders. "Auch die Biomilchmengen werden zum Herbst hin wegen der Dürre geringer werden", zeigt sich ein Vermarkter überzeugt.
Biobauern dürfen ausnahmsweise konventionelles Futter einsetzen
Der BÖLW weist darauf hin, dass im Fall nicht ausreichender Futtermittel Biobauern aktuell aufgrund von Ausnahmegenehmigungen konventionelles Grundfutter verwenden dürfen.
Eine solche Regelung haben inzwischen mehrere Bundesländer eingeführt. Dabei blieben selbstverständlich alle anderen Anforderungen, wie die Haltung der Tiere mit viel Auslauf und die Beschränkungen im Medikamenteneinsatz, bestehen. Rechtlich bleibe die Milch auch in solchen Ausnahmesituationen „Bio“, betont der BÖLW.
Trotzdem kündigte beispielsweise die Molkerei Arla Foods bereits an, Milch von Biobetrieben, die konventionelles Futter einsetzen, nicht für die Produktion von Bioerzeugnissen zu verwenden.
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