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Sojamarkt

Brasiliens Sojaaussaat im Zeitplan

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am Donnerstag, 07.12.2017 - 07:00 (Jetzt kommentieren)

In Brasilien liegt das Aussaattempo von Sojabohnen für die Ernte 2018 im Zeitplan. Bis zum 5. Dezember haben die brasilianischen Farmer 92 % der geplanten Flächen mit Sojabohnen bestellt.

Im vorigen Jahr waren es zum gleichen Termin 90 % und im langjährigen Mittel  waren zu diesem Termin 87 % der Flächen bestellt. Von den drei TOP-Anbaustaaten, dem zentralbrasilianischen Mato Grosso, und den südbrasilianischen Staaten Paraná und Rio Grande do Sul, ist die Aussaat lediglich in Rio Grande do Sul (86 %) noch nicht beendet.

Analysten berichten zudem, dass die Wachstumsbedingungen, trotz Niederschlagsmangels in Südbrasilien, bisher noch überwiegend gut bis sehr gut sind. Diese Bedingungen schlagen sich auch in den Produktionsschätzungen der brasilianische Agrarbehörde CONAB nieder. Diese geht für die Ernte 2018 von einer Rekordanbaufläche sowie einer sehr großen Ernte aus.

Allerdings zeigen die Wetterprognosen für den Süden Brasiliens  (und auch für den Norden Argentiniens) für die Monate Dezember und Januar zu trockenes und zu warmes Wetter an und damit eine deutliche Ausprägung des La-Nina-Phänomens. Das ist auch der Hauptgrund für die zuletzt wieder gestiegenen Sojapreise.

Anbaufläche auf neuem Rekordstand

Sojafläche

Mitte November hatte die brasilianische Agrarbehörde CONAB die Anbaufläche von Sojabohnen für die Ernte 2018 auf 34,6 Mio. ha bis 35,3 Mio. ha geschätzt. Gegenüber der vorigen Prognose vom Oktober wurde Aussaatfläche damit ganz leicht um 0,2 Mio. ha nach oben korrigiert.

Das USDA schätzte die brasilianische Sojafläche im November auf 34,9 Mio. ha und damit ähnlich groß wie CONAB.

Im Vergleich zum vorigen Jahr (33,9 Mio. ha) wäre dies ein weiterer Flächen-Zuwachs von 0,7 bis 1,4 Mio. Mio. ha. Gleichzeitig wäre dies die bislang größte brasilianische Sojafläche überhaupt.

Die Sojaerträge für die Ernte 2018 schätzt CONAB im November auf 3,075 t/ha und damit ähnlich hoch wie im Vormonat. Im vorigen Jahr waren die Durchschnittserträge mit 3,364 t/ha etwa 9 % höher und hatten zugleich einen Rekordwert erreicht.

Neue Ernte zwischen 106 und 108 Mio. t

Sojaernte

Die Produktionsschätzungen von CONAB liegen auf der Grundlage der derzeitigen Anbaufläche und der Erträge  zwischen 106,4 Mio. t und 108,6 Mio. t. Im Vergleich zur vorigen Schätzung vom Oktober wurde Produktionserwartung um etwa 0,4 Mio. t nach oben korrigiert.

Die von CONAB erwartete Produktion wäre die bislang zweitgrößte  bislang in Brasilien eingebrachte Sojaernte. Im vorigen Jahr (2017) brachten die brasilianischen Farmer eine Rekordernte von 114 Mio. t  ein. Das sind 5 bis 8 Mio. t mehr als derzeit für 2018 erwartet werden.

Das USDA hatte seine Ernte-Prognose für 2018 im November von 107 Mio. t auf 108 Mio. t angehoben.

Exporte etwa auf Rekordstand erwartet

Sojaexporte

Der brasilianische Export von Sojabohnen könnte im Wirtschaftsjahr 2017/18 die Rekordmarke aus dem Vorjahr leicht übertreffen. CONAB schätzte die mögliche Ausfuhrmenge zuletzt auf 64,0 Mio. t.

Der bisherige Ausfuhrrekord wurde im vorigen Wirtschaftsjahr 2016/17 mit etwa 63,0 Mio. t erreicht. Vor zwei Jahren war die Ausfuhrmenge mit nur 51,5 Mio. t hingegen erheblich kleiner. Das USDA erwartet die Exporte für die Saison 2017/18 zuletzt bei 65,0 Mio. t und damit noch 1,0 Mio. t größer als CONAB.

Im Wirtschaftsjahr 2013/14 hat Brasilien die USA als weltweit größten Exporteur von Sojabohnen abgelöst. Das dürfte auch im Wirtschaftsjahr 2017/18 so bleiben.

Die für die USA erwartete Exportmenge liegt für das Wirtschaftsjahr 2017/18 bei 61 Mio. t und damit 3,0 bis 4,0 Mio. t unter den für Brasilien geschätzten Exporten.

Sojapreise zuletzt gestiegen

Soja CBOT

Die Terminmarktpreise für Sojabohnen sind vor dem Hintergrund der befürchteten witterungsbedingten Produktionsausfälle (La Nina) in Süd-Brasilien und Nord-Argentinien zuletzt gestiegen.

Sollten sich die Witterungsbedingungen in beiden Regionen verbessern, dürfte es zu deutlichen Preiskorrekturen nach unten kommen. Bleibt es jedoch heiß und trocken, werden die Sojapreise weiter steigen.

An den US-Exporthäfen lagen die Preisangebote für die Verladung im Dezember am Mittwoch (07.12) bei rund 386 USD (327 Euro) und damit rund 10 USD höher als vor vier Wochen mit 377 USD (319 Euro). Für die Verladung im Februar/März (neue südamerikanische Ernte) wurden Preise von 391 USD notiert und damit 7 USD höhere Preise als vor vier Wochen (384 USD).

An den argentinischen Exporthäfen wurden Sojabohnen aktuell für 375 USD je t (318 Euro) angeboten. Das sind nur 3 USD mehr als vor vier Wochen (372 USD) und rund 10 USD weniger als für die Sojabohnen aus den USA.

Für die Verladung im Februar/März (neue südamerikanische Ernte) wurden Preise von 385 USD genannt und damit 10 USD höhere Preise als jetzt und zudem 6 USD weniger als zeitgleich für US-Soja gefordert werden.

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