Während die diesjährige Ölsaatenernte in der Europäischen Union etwas größer als 2019 ausfallen dürfte, zeichnet sich für die Getreideproduktion ein moderater Rückgang ab. Das geht aus einer ersten Prognose des EU-Dachverbandes der Getreidehändler (COCERAL) hervor.
Normale Witterungsbedingungen vorausgesetzt ist demnach mit einem Getreideaufkommen in der EU-27 plus das Vereinigte Königreich von insgesamt 302,7 Mio t zu rechnen. Das wären 1,7 Prozent weniger als im vergangenen Jahr.
Deutlich weniger Weizen
Ein überdurchschnittliches Ernteminus sagt Coceral dabei für Weichweizen voraus, nämlich von 5,3 Prozent auf 137,9 Mio. t. Begründet wird diese pessimistische Erwartung unter anderem mit deutlichen Einschränkungen des betreffenden Anbaus wegen kräftigem Regen zur Herbstaussaat vor allem im Vereinigten Königreich, aber auch in Frankreich, Deutschland und Dänemark.
Außerdem gehen die Brüsseler Fachleute von Ertragsrückgängen beim Weichweizen in Frankreich, Dänemark und dem Vereinigten Königreich aus.
Weniger Gerste erwartet
Das EU-weite Gerstenaufkommen 2020 wird laut der ersten Prognose des Handels 60,8 Mio. t erreichen und damit das Vorjahresergebnis um 2,3 Prozent verfehlen. Die Roggenproduktion soll dagegen um 4,2 Prozent auf 8,6 Mio. t steigen.
Außerdem geht der Getreidehandel von einer deutlich größeren Körnermaisproduktion als 2019 aus. Prognostiziert werden 65,0 Mio. t. Das wäre ein Zuwachs von 6,6 Prozent. Hierbei rechnet Coceral mit einer Anbauausweitung um 5,9 Prozent auf 9,0 Mio. ha.
Fast drei Prozent mehr Raps
Für die diesjährige Ölsaatenernte sagt der Getreidehandel gegenüber 2019 eine Zunahme um 1,5 Prozent auf insgesamt 29,7 Mio. t voraus.
Die Prognose fußt vor allem auf einem erwarteten Anstieg der Rapsproduktion, und zwar von 2,4 Prozent auf 17,1 Mio t. Der durchschnittliche Rapsertrag wird hierbei auf um 2,7 Prozent auf 30,7 dt/ha höher veranschlagt.
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