Was auf den ersten Blick aussieht wie glühende Lava aus einem Vulkan, ist brennendes Getreide, das aus den Silos im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut quillt. Seit Ende Juli schon brennen in den Betontürmen Restmengen an Getreide unkontrolliert. Die Feuerwehr kann die Brände nicht stoppen.
Die eindrucksvollen Bilder der rotglühenden Getreideberge entstanden vor einer Woche. Gestern (23.8.) haben die anhaltenden Brände nun dazu geführt, dass weitere große Teile der Siloanlage kollabiert sind. Beim Einsturz der Ruinen wurde niemand verletzt, weil die Umgebung aus Sicherheitsgründen abgesperrt ist.
Verheerende Explosion von Ammoniumnitrat
Ende Juli waren bereits erste Teile der Hafensilos eingestürzt. Agrarheute hatte darüber berichtet. Die Ursache liegt schon zwei Jahre zurück. Am 4. August 2000 waren große Mengen Ammoniumnitrat im Hafen von Beirut explodiert, die ohne Schutzvorkehrungen gelagert wurden. Die Katastrophe hatte mehr als 200 Todesopfer und über 6.500 Verletzte gefordert.
Silo-Komplex fing Teil der Druckwelle ab
Die riesige Siloanlage fing damals einen Teil der Druckwelle ab, die aus dem Hafengelände auf die Stadt zuraste. Allerdings wurden die Betonsilos dabei massiv beschädigt. Die Brände im Inneren, die durch Gärprozesse ausgelöst worden sein sollen, gaben der Statik den Rest.
Gestern sollen laut Angaben der Agentur AFP acht Türme des nördlichen Siloblocks eingestürzt sein. Der südliche Teil des Lagerkomplexes steht nach Einschätzung von Experten noch stabil.
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