Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Ernte 2018

Frankreich mit schlechter Maisernte

Körnermais.jpg
am Mittwoch, 10.10.2018 - 13:17 (Jetzt kommentieren)

In Frankreich fällt die Körmaisernte witterungsbedingt sehr klein aus.

Das bestätigte das französische Landwirtschaftsministerium Agreste in seiner aktuellen Prognose. Zwar ist der Einbruch der Produktion nicht so dramatisch wie in Deutschland.

Die erwartete Maisernte wäre jedoch die drittschlechteste der letzten 25 Jahre. Noch weniger Körnermais als in diesem  ahr ernteten die französischen Landwirte lediglich zur bislang schlechtesten Ernte 2011 und im Jahrhundertsommer 2003.

Damit steht auch erheblich weniger französischer Mais für den Export nach Deutschland und in andere europäische Länder zur Verfügung. Die französischen Maispreise folgen trotz der kleinen Ernte (wie in Deutschland) jedoch den internationalen Maispreisen. Nach einem einem kräftigen Zwischenhoch Ende August, ging es danach wieder deutlich nach unten.

Kleine Maisfläche, schwache Erträge

Maisernte Frankreich

Die französische Körnermaisernte gibt das französische Landwirtschaftsministerium Anfang Oktober mit 12.416 Tausend Tonnen an. Das sind nochmals rund 200.000 t weniger als man im Vormonat geschätzt hatte.

Noch kleiner waren in den letzten 25 Jahren nur die bislang schlechteste Ernte im Jahr 2011 mit 11.941 Tausend Tonnen sowie die Ernte aus dem Dürresommer 2003 mit 12.054 Tausend Tonnen. 

Die für französische Verhältnisse keineswegs gute Maisernte aus dem Vorjahr von 14.534 Tausend Tonnen wird immerhin um 16 Prozent verfehlt. Die Maiserträge liegen nach den Angaben von Agreste bei schwachen 88 dt/ha. Das wäre deutlich weniger als im vorigen Jahr als die französischen Landwirte immerhin 101 dt/ha von den Feldern holte.

Die Erntefläche ist mit rund 1,42 Mio. ha nochmals 20.000 ha kleiner als im vorigen Jahr. Gleichzeitig wäre dies die kleinste Körnermaisfläche seit mindestens 25 Jahren.   

Weniger Exporte möglich

Maisexporte Frankreich

Die französische Agrarbehörde FranceAgrimer hat das französische Exportpotential von Körnermais zuletzt mit etwa 4,3 Mio. t angegeben. Davon würde mit 4,1 Mio. t der Großteil in andere EU-Länder verkauft werden.

Im vorigen Jahr lagen die französischen Maisausfuhren in andere EU-Länder immerhin noch bei 4,9 Mio. t und damit 0,8 Mio. t höher. In Jahren mit sehr guten Ernten wie etwa 2014 und 2015 wurden aus Frankreich zwischen 5,6 Mio. t und 7,5 Mio. t innerhalb der Europäischen Union vermarktet. Davon ist man in dieser Saison weit entfernt.

Wegen der auch sonst sehr schwachen französischen Getreideernte steigt der Verbrauch von Futtermais in Frankreich (trotz der kleineren Ernte) von 2,5 Mio. t auf 3,0 Mio. t an und schmälert die Exportmöglichkeiten zusätzlich.

Den Gesamtverbrauch (alle Verwertungen) gibt FranceAgrimer mit knapp 6,8 Mio. t nach 6,6 Mio. t im vorigen Jahr. Damit wäre der französische Maisverbrauch insgesamt etwa so groß wie zuletzt in Deutschland (bei einer normalen Ernte).

Maispreise dennoch unter Druck

Maispreise

Die Maispreise am wichtigsten französischen Handelsplatz Bordeaux lagen in der aktuellen Woche für den dort angelieferten Mais bei 169 Euro je t. In der zweiten Augusthälfte waren die Kurse zeitweise bis 185 Euro je t nach oben geschossen.

Unter dem Druck der nachgebenden internationalen Maispreise ging es jedoch wieder nach unten. Im vorigen Jahr lagen die Kurse in Bordeaux zum gleichen Termin allerdings nur bei 143 Euro/t und waren 26 Euro niedriger als jetzt.

Aus Südwestdeutschland meldete man in dieser Woche für inländischen (deutschen) Mais ab Station Preise von 175 bis 180 Euro. Am norddeutschen Großmarkt in Hamburg wurde Importmais aus der Ukraine in dieser Woche mit  179 bis 180 Euro notiert.

Am europäischen Terminmarkt kostete der vordere Novembertermin derzeit nur 173,50 Euro je t. Seit Anfang August haben die europäischen Maispreise und dem Druck der rückläufigen Weltmarktpreise und der billigen Importe um knapp 23 Euro nachgegeben. Im Vergleich zum vorigen Jahr sind die aktuellen Kurse jedoch immer noch rund 20 Euro höher. 

Informationen zur deutschen und europäischen Maisernte finden sie in der nächsten Ausgaben von agrarheute.

Das agrarheute Magazin Die digitale Ausgabe Juni 2023
agrarheute_magazin_composing

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...