
Die Weizenpreise beginnen die neue Woche mit einer Seitwärtsbewegung am Terminmarkt. In den USA waren die Kurse nach dem USDA-Report am Freitagabend sogar leicht gestiegen, geben zum Beginn der neuen Woche im vorbörslichen Handel jedoch schon wieder nach. Das dürfte die Weizenpreise auch bei uns erneut unter Druck setzen.
Der vordere Dezember-Weizen wird am europäischen Terminmarkt am Montag Mittag unverändert mit 238 Euro je Tonne gehandelt und der nachfolgende März-Termin 2022 notierte ebenfalls unverändert bei 236 Euro – das ist jeweils ein Minus von 4 bis 5 Euro zur Vorwoche. Für die Ernte 2022 wurden am Terminmarkt Preise von knapp 214 Euro angezeigt - das sind 3 Euro weniger als in der vorigen Woche.
Am Großmarkt und Exporthafen Hamburg wurde der Brotweizen am Freitag mit 239 Euro je Tonne notiert – das waren 5 Euro weniger als in der vorigen Woche. Für die Anlieferung im Dezember wurden in Hamburg am Freitag immerhin 244 Euro je Tonne geboten.
Die Preise für Futtergerste am Großmarkt und Exporthafen Hamburg lagen am Freitag bei 220 Euro je Tonne – das waren 3 Euro weniger als vorige Woche. Für Roggen der neuen Ernte boten die Händler in Hamburg unverändert 221 Euro je Tonne.
Am wichtigsten französischen Großmarkt und Exporthafen Rouen wurde Brotweizen am Freitag mit 238 Euro je Tonne notiert – die fob-Preise für den Export lagen in Rouen bei 289 Euro je Tonne. Futtergerste wurde in Rouen mir noch für 219 Euro je Tonne angeliefert – deutlich billiger als vor eiern Woche.
Viel Futterweizen – gute Qualitäten sind knapp

Im Europa – vor allem in Frankreich – bestimmen weiterhin Qualitätsprobleme den Handel und beeinflussen den Absatz auf dem europäischen und internationalen Markt. Die Mühle bleibt bei ihren Einkäufen sehr zurückhaltend und passt ihre Spezifikationen sukzessive an, berichten französische Händler. Der Grund: Die oft enttäuschenden Qualitäten in diesem Jahr.
Andererseits zieht die Futternachfrage sowohl auf dem heimischen Markt als auch in Gesamteuropa wieder an. Futterweizen ist jedoch reichlich vorhanden und hat seine Wettbewerbsfähigkeit in den Tierrationen wiedererlangt. Französische Verkäufe in Drittländer werden immer wieder wegen mangelnde Qualität preislich weiter abgestraft, berichten Händler. Algerien hat letzte Woche in Europa 460.000 Tonnen Mahlweizen gekauft, von denen knapp die Hälfte französischen Ursprungs ist.
Die Europäische Kommission meldet bis zum 05. September Weizenexporte aus Europa von 4,9 Millionen Tonnen – rund 1,1 Millionen Tonnen mehr als im vorigen Jahr. Aus Frankreich wurden bisher 531.500 Tonnen in Drittländer verschifft, aus Deutschland wurden 467.600 Tonnen in Drittländer verschifft und aus Rumänien gingen bereits 1,66 Millionen Tonnen.
Hauptabnehmer sind bisher Algerien, Südkorea, das Vereinigte Königreich, Jordanien und Vietnam. Trotz der beibehaltenen Exportzölle laufen auch die russischen Exporte sehr dynamisch. Seit dem 1. Juli exportierte das Land 7,9 Mio. t Weizen ins Ausland.
Gerste verliert an Wettbewerbsfähigkeit

Gerste verliert nach Einschätzung von Analysten ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Futterweizen und Mais. Die Gerstenpreise gaben deshalb vorige Woche nach. Gleichzeitig kaufen chinesische und nordeuropäische Futterhersteller weiterhin ein. Die Verladung an den Exporthäfen lief weiter sehr dynamisch. Weiter Steigende Frachtpreise verringern jedoch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Gerste gegenüber anderen Herkünften beim Verkauf nach Asien.
Das australische Landwirtschaftsamt ABARES erwartet die australische Gerstenernte in diesem Jahr bei 12,5 Mio. t, nahe dem Allzeithoch des letzten Jahres von 13 Mio. t. Eine solche Ernte würde in der zweiten Saisonhälfte die europäischen Ausfuhren – und vor allem die französischen Marktanteile in China deutlich schmälern.
Die Europäische Kommission meldet bis zum 05. September europäische Gerstenexporte von knapp 2,2 Millionen Tonnen – das sind fast 500.000 Tonne mehr als im vorigen Jahr. Aus Frankreich wurden bis dahin 641.500 Tonnen in Drittländer verkauft, aus Deutschland wurden 355.000 Tonnen und aus Rumänien gingen bereits 1,1 Millionen Tonnen in Drittländer. Hauptabnehmer sind bisher China, Saudi-Arabien, die Türkei, Jordanien und der Irak.
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