Das ist ein Artikel vom Top-Thema:
Weizen- und Maispreis

Getreidepreise weiter unter Druck: Wann erreicht der Regen den Markt?

Dauerregen in Deutschland degradiert die Weizenbestände in Deutschland von Brot- zu Futtergetreide. Trotzdem sind die Getreidepreise ein wenig gestiegen. Die Situation in der Ukraine wirkt sich derzeit wohl noch stärker auf die Märkte aus als der Qualitätsverlust beim Weizen.
Johanna Michel
Johanna Michel, agrarheute
am Montag, 07.08.2023 - 14:10 (4 Kommentare)

Nach dem rasanten Anstieg und dem anschließenden Rückgang Ende Juli haben sich die Getreidepreise vorerst etwas stabilisiert. Allerdings beeinflusst nun ein neuer Unsicherheitsfaktor das Geschehen auf dem Markt.

Innerhalb von zwei Wochen ist der Matif-Preis für Weizen um fast 20 Euro pro Tonne gesunken. Nachdem Russland das Getreideabkommen mit der Ukraine nicht mehr verlängert hat, stiegen die Preise sprunghaft an. Hinzu kam, dass sich die Ernteprognose für die USA wegen einer Hitzewelle mit extremen Temperaturen verschlechterte.

Nun ist es vor allem das Wetter, das Landwirte und die Getreidepreise unter Druck setzt. Der anhaltende Regen mindert die Qualität noch nicht geernteter Getreidebestände, die jetzt vielerorts nur noch verfüttert werden können.

Ukrainekrieg beeinflusst Getreidepreise scheinbar mehr als Regenwetter

Mit dem Krieg in der Ukraine hält die Verunsicherung an den Märkten an. Während die Aufkündigung des Getreideabkommens Importländer durch Knappheiten bedroht und die Preise nach oben getrieben hat, sind besonders Osteuropas Landwirte um das Auslaufen des EU-Importverborts für ukrainisches Getreide am 15. September besorgt. Aber auch hierzulande befürchten Landwirte, dass der Preisdruck sich über Rumänien, Ungarn, der Slowakei, Bulgarien und Polen – die Länder, in denen das Importverbot gilt – hinaus ausbreiten wird.

Im Moment scheinen sich jedoch noch die russischen Luftangriffe um Odessa von letzter Woche auszuwirken. So berichtet Reuters heute (07.08.) Morgen von einem mehr als 2-prozentigen Preisanstieg bei US-Weizen.

Der Matif-Preis für den September-Kontrakt liegt heute bei 238,25 Euro pro Tonne. Gegenüber Freitag (04.08.) hat er damit um 3 Euro zugelegt. Am 24. Juli hatte der Weizenpreis seine Spitze seit dem Frühjahr erreicht und bei knapp 265 Euro pro Tonne gelegen.
Beim Mais ist die Entwicklung in den letzten beiden Wochen ähnlich. Der Maispreis kletterte ebenfalls am 24. Juli mit 248,50 Euro pro Tonne auf sein längerfristiges Hoch. Jetzt liegt er bei 228 Euro pro Tonne; am Freitag waren es 228,25 Euro pro Tonne.

Mit der Anmeldung für den Newsletter haben Sie den Hinweis auf die Datenschutzhinweise zur Kenntnis genommen.
Sie erhalten den agrarheute-Newsletter bis auf Widerruf. Sie können den Newsletter jederzeit über einen Link im Newsletter abbestellen.

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...