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Getreidemarkt und Getreidepreise

Getreidepreise fallen auf Jahrestief – Preisspirale dreht sich abwärts

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am Mittwoch, 01.03.2023 - 15:26 (Jetzt kommentieren)

In Europa fielen die Weizenpreise auf ein Jahrestief. Die Weizenpreise in Chicago fielen auf den niedrigsten Stand seit 17 Monaten. Auslöser ist hauptsächlich der Preisdruck, der von russischem Weizen auf die Exportmärkte ausgeht. Doch es gibt noch andere Ursachen.

Weizenpreise.

Aktuell ist ein weltweiter Rückgang der Getreidepreise zu beobachten, sagen die Analysten von Agritel. Neben dem russischen Preisdruck an den Exportmärkten, kommt die Sorge um die Entwicklung der weltweiten Nachfrage hinzu, insbesondere bei Futtergetreide aufgrund der anhaltenden Ausbreitung der Vogelgrippe. Gleichzeitig dürften unsicheren Wetteraussichten angesichts des Wassermangels in Westeuropa, Indien und Argentinien das Abwärtspotenzial der Getreidepreise begrenzen, sind die Analysten von Agritel überzeugt.

Die Märkte beobachten zudem genau die Verhandlungen über die Verlängerung des Getreide-Korridors am Schwarzen Meer, die am 18. März enden. Der Optimismus über ein verlängertes Exportabkommen zwischen Russland und der Ukraine und die sehr billigen russischen Exporte halten den Druck auf die Weizen-Preise aufrecht, sagen Analysten. Das russische Außenministerium sagte am Mittwoch allerdings, dass Moskau einer Verlängerung des Schwarzmeer-Getreideabkommens, nur dann zustimmen werde, wenn die Interessen seiner landwirtschaftlichen Erzeuger berücksichtigt würden.

In Europa fielen die Weizenpreise am Terminmarkt in Paris bereits am Dienstag auf ein Jahrestief von 273,75 Euro je Tonne und notieren heute im laufenden Handel nur noch bei 272 Euro je Tonne.

„Die Tatsache, dass Russland weiterhin die Preise auf dem Weltmarkt bestimmt, und die negativen makroökonomischen Entwicklungen der letzten Tage, beunruhigen die Märkte“, sagte ein französischer Händler. Die staatliche Getreideagentur der Türkei, TMO, hat in einer großen Ausschreibung nach Aussagen verschiedener Getreidehändler rund 790.000 Tonnen ganz überwiegend russischen Weizen gekauft. Auch ukrainischer Weizen und andere Schwarzmeerländer – wie Rumänien haben einen Zuschlag erhalten.

Es wird jedoch ganz überwiegend erwartet, dass trockenes Wetter in vielen Teilen der Welt die Weizenpreise in nächster Zeit unterstützen wird. Australiens Weizenernte dürfte aufgrund des El-Nino-Wettermusters in der zweiten Hälfte des Jahres 2023, nach drei Jahren mit Rekordernten hintereinander, hohen Risiken durch trockenes Wetter ausgesetzt sein, sagte ein Beratungsunternehmen gegenüber dem Onlineportal successful farming.

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