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Getreidemarkt und Getreidepreise

Getreidepreise fallen auf neue Tiefs – Getreidedeal gilt nur 60 Tage

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am Montag, 20.03.2023 - 09:00 (Jetzt kommentieren)

Die Getreidepreise fallen deutlich. Das Getreideabkommen gilt nur für 60 Tage, sagt Russland. Die russischen Weizen-Exporte könnten im März neue Rekordwerte erreichen. Auch die Ukraine exportiert große Mengen – unter anderem nach Ägypten.

Getreidepreise.

Die Getreidepreise fallen zum Beginn der neuen Woche weiter. Das Gespenst einer globalen Finanzkrise, begleitet von einer wachsenden Konjunktursorgen, breitet sich aus, sagen Analysten. „Die Saga der Verlängerung des Exportkorridors aus der Ukraine ging an diesem Wochenende mit widersprüchlichen Ankündigungen weiter. Die Ukraine kündigte ein Abkommen von 120 Tagen und Russland von nur 60 Tagen an“, kommentieren Agritel die Entwicklung.

Russland fordert die Aufhebung westlicher Sanktionen insbesondere bei Banküberweisungen und Versicherungskosten bei Schiffsfrachten. Die russische Agentur Tass berichtet: „Die russische Seite hat zugestimmt, die Schwarzmeergetreideinitiative um nur 60 Tage (statt 120) bis zum 18. Mai 2023 zu verlängern, um Fortschritte beim Russland-UN-Memorandum über die Förderung russischer Lebensmittel und Düngemittel auf den Weltmärkten zu erzielen “, heißt es.

Die russische Seite betonte, dass alle Gerüchte über eine 120-tägige Verlängerung, die von ukrainischer Seite verbreitet würden, eine bewusste Unwahrheit seien. Am Samstag hatte der ukrainische Infrastrukturminister Alexandr Kubrakov gesagt, dass das Getreideabkommen um 120 Tage verlängert worden sei. Am 22. Juli letzten Jahres wurden in Istanbul Abkommen über Lebensmittelexporte aus der Ukraine für 120 Tage geschlossen. Im November wurden sie um denselben Zeitraum verlängert.

Nach Angaben von Analysten kaufte Ägyptens staatliche Agentur GASC indessen 120.000 Tonnen Weizen in der Ukraine.Die Preise lagen bei 279,5 USD/t (FOB-Basis) oder 298,72 USD/t (C&F-Basis) für die Lieferung vom 15. bis 25. April 2023.

Russland mit Rekordausfuhren bei Weizen und neuen Exportbestimmungen

Russland könnte im März 4,2 Millionen Tonnen Weizen exportieren, was laut den russichen Analysten von Sovecon die Ausfuhren im Jahresvergleich verdoppeln würde, berichtet AKP-Inform. „Die Weizenlieferungen aus Häfen sind letzte Woche auf 1 Mio. Tonnen gestiegen, verglichen mit 0,8 Mio. Tonnen eine Woche zuvor – dies ist das höchste wöchentliche Volumen seit Dezember 2022“, heißt es in der Mitteilung.

Die Analysten erinnerten auch daran, dass sich der Versand von russischem Weizen im Februar aufgrund von Stürmen in Novorossiysk, dem wichtigsten Exporthafen, verlangsamte. Aufgrund des schlechten Wetters beliefen sich die Getreidelieferungen im Februar laut Sovecon auf 3,4 Mio. Tonnen, verglichen mit 3,7 Mio. Tonnen im Januar. „Die Weizennachfrage wird hoch bleiben. Händler werden jedoch versuchen, die Gebotspreise in den Häfen zu senken, um mit Anbietern aus anderen Regionen konkurrieren zu können“, prognostizieren die Analysten.

Das russische Landwirtschaftsministerium stellte am Montag ein neues System für den Außenhandel mit Agrarprodukten vor, mit Zahlungen über das nationale Clearingzentrum des Landes, wie aus einem Dokument hervorgeht, das auf einer Website der russischen Regierung veröffentlicht wurde, berichtet Reuters. Im Rahmen dieses Programms beantragen ausländische Käufer von russischem Getreide dann Rubel- und Fremdwährungskonten bei der nationalen Verrechnungsstelle des Landes.

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