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Getreidemarkt und Getreidepreise

Getreidepreise fangen sich – Australien mit schlechter Ernte

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am Donnerstag, 07.09.2023 - 13:22 (Jetzt kommentieren)

Die Weizenpreise können sich stabilisieren. Grund ist die schwache Ernteprognose Australiens. Preisdruck kommt jedoch weiter aus Russland und der Ukraine. Die Gespräche zwischen Putin und Erdogan über den Getreidekorridor blieben ergebnislos.

Weizenpreise

Die Weizenpreise können sich nach dem scharfen Rückgang der letzten beiden Wochen stabilisieren. Hauptgrund ist anhaltend trockenes Wetter und eine deutliche kleinere Ernteschätzung in Australien. Gleichzeitig wird der internationale Handel weiterhin von russischem Weizen dominiert, sagen die Analysten von Agritel. 

Dabei wurde die russische Weizenproduktion in den letzten Wochen stark nach oben korrigiert und hat so den Druck auf die Preise mächtig erhöht. Am europäischen Weizenmarkt wird der Ablauf des Euronext-Kontrakts vom September 2023 am nächsten Montag, durch erhebliche Preisunterschiede zum Dezemberweizen verunsichert. 

Während der Septemberweizen heute bei 218 Euro je Tonne notiert, wird der nachfolgende Dezembertermin mit knapp 237 Euro gehandelt. Das ist ungewöhnlich großer Preisabstand von 19 Euro je Tonne. Am wichtigsten französischen Exporthafen, in Rouen notiert der Weizen heute (fob) bei 223 Euro je Tonne und damit 7 Euro höher als am Vortag. 

Während die Verschlechterung der Wachstumsbedingungen für Weizen in der südlichen Hemisphäre die mittelfristigen Preiserwartungen stützen, bestimmen kurzfristig immer noch die Dominanz des russischen Weizens und die anhaltende Präsenz des ukrainischen Weizens die Preise, sagen die Analysten von Agritel.

Australien mit schwacher Weizenernte - Getreidedeal ohne Ergebnis

maispreise.

Die australische Agrarbehörde ABARES schätzte die australische Weizenproduktion für die kommende Saison auf 25,4 Millionen Tonnen, was die trockenen Bedingungen der letzten Monate widerspiegelt. 

Diese Schätzung steht in scharfem Kontrast zur Rekordernte des letzten Jahres von 39 Millionen Tonnen und auch unter der letzten USDA-Schätzung von 29 Millionen Tonnen - und stützt die Weizenpreise. 

Das USDA hatte das Exportpotential der Australier auf immerhin 25 Millionen geschätzt – und dürfte beide Werte im kommenden Septemberreport (12.09) nach unten schätzen. 

Das jüngste Treffen zwischen dem russischen und dem türkischen Präsidenten in Sotschi endete weder mit der Ankündigung der Wiedereröffnung des Schwarzmeerkorridors noch mit konkreten Anzeichen einer Verbesserung der Lage. 

Russland bekräftigte jedoch die von ihm erhofften Bedingungen für die Wiederaufnahme dieses Abkommens. Angesichts der wiederholten Forderungen nach einer Wiederanbindung der Russischen Agrarbank an das internationale Zahlungssystem bleiben Beobachter weiterhin skeptisch.

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