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Getreideernte und Preise

Getreidepreise: Kassamarkt steht unter Druck

Getreidepreise
am Mittwoch, 31.07.2019 - 15:00 (Jetzt kommentieren)

Zum Monatswechsel nimmt der Druck auf die deutschen Getreidepreise zu.

Für den August liegen die Preisangebote für Brotweizen am deutschen Exporthafen Hamburg etwa 7 Euro niedriger als  noch vor wenigen Tagen.  Grund dürfte der erwartete deutliche Angebotszuwachs aus der neuen Ernte sein. Zwar hat die deutsche Getreideernte unter der Hitze der letzten Wochen spürbar gelitten. Dennoch ist die Erntemenge größer als im vorigen Jahr.

Das bestätigt auch die aktuelle Ernteschätzung des Deutschen Bauernverbandes. Zudem kommen aus Frankreich Signale über eine sehr große Weizenernte. Diese könnte die bisherigen Schätzungen und Prognosen noch deutlich übertreffen. Auch am Schwarzen Meer erwarten die Analysten eine sehr große Weizen – und Gerstenernte – auch wenn die zunächst prognostizierten Rekordwerte wohl nicht erreicht werden. 

Weizen: Preisabschläge für August

Getreideernte und Preise

In der Summe hat dieses Szenario die Preise an den Terminmärkten bereits seit einiger Zeit unter Druck gesetzt. So sind die Weizenpreise an der MATIF von Juni bis Ende Juli um rund 10 Euro je t auf zuletzt 176 Euro je t für den Septembertermin gefallen. Und der Markt steht weiter unter Druck.

Zwar wird der Dezemberkontrakt derzeit wieder über 180 Euro gehandelt. Doch davon ist der aktuelle Kassamarkt im Moment weit entfernt. Am wichtigsten norddeutschen Exporthafen Hamburg wurde der Weizen noch Ende Juni mit 192 Euro notiert. Bis Ende Juli rutschten die Kurse dann bis auf 181 Euro nach unten.

Für die Anlieferung im August werden in Hamburg derzeit nur noch 173 Euro/t geboten. Das ist ein weiterer Preisabschlag für die aktuell gelieferte Ware von 8 Euro. Die Vorstellungen für den Dezembertermin liegen zwar wieder bei 183 Euro. Doch sicher ist dieser erwartete Preisanstieg nicht.

Futtergerste nach Korrektur stabil

getreideernte

Auch die Preise für Futtergerste sind am Kassamarkt zuletzt gefallen. So ging es am Exporthafen Hamburg von Juni bis Ende Juli mit den Preisen um etwa 13 Euro auf 159 Euro nach unten. Für den August liegen die Preisangebote – anderes als beim Weizen - jedoch weitgehend unverändert bei 159 Euro/t.

An den wichtigsten ostdeutschen Handelsplätzen haben die  Preise für Futtergerste von Juni bis Ende Juli sogar noch stärker verloren als den Exporthäfen. Im Schnitt ging es im Osten um 16 Euro auf nur noch 145 Euro nach unten.

Aus Frankreich meldet man für die letzten Wochen ebenfalls herbe Preisverluste. Am wichtigsten Handelsplatz verlor die Futtergerste in den letzten beiden Monaten etwa 12 Euro und wird derzeit mit 158 Euro/t notiert. Auch hier sind die Angebot für August jedoch stabil bzw. sogar leicht fester. Offenbar springt endlich die Exportnachfrage an. Bislang konnte lediglich Rumänien nennenswerte Mengen Gerste in Drittländer verkaufen. Frankreich und Deutschland hatten hingegen Probleme.

Rapspreise folgen eher dem Sojamarkt

Rapspreise Canola

Die Rapspreise sind am europäischen Terminmarkt im Juli  zunächst kräftig bis auf 380 Euro/t gestiegen. Zum Monatesende ging es hingegen wieder deutlich bis auf 371 Euro nach unten. Wie so oft folgen die Rapspreise nur bedingt den Vorgaben der europäischen Ernte- und Versorgungsbilanzen. Vielmehr dominiert die Preiseentwicklung bei Sojabohnen und Palmöl den Rapspreis.

Denn die deutsche und europäische Rapsernte wird dieses Jahr wohl sehr klein und der Importbedarf  wird deshalb hoch ausfallen. Dieser Umstand spiegelt sich jedoch kaum in der Preisentwicklung wider. Am deutschen Kassamarkt waren die Preise zuletzt jedoch stabiler als am Terminmarkt und sind bis Ende Juli leicht gestiegen.

Am Hamburger Großmarkt wurde für Juli-Raps  und auch für den August 378 Euro geboten. Am Großmarkt in Mannheim lagen die Offerten für Juli bei 385 Euro und  für August nur noch bei 380 Euro. Am Mittellandkanal lagen die Angebotspreise für beide Termine bei 377 Euro/t.

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