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Getreidemarkt und Getreidepreise

Getreidepreise massiv unter Druck – Billig-Weizen vom Schwarzen Meer

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am Mittwoch, 05.04.2023 - 17:01 (Jetzt kommentieren)

Die Weizenpreise geben in Europa und am Weltmarkt weiter nach. Dabei spielen sicherlich billige russische Weizenexporte ebenso eine Rolle, wie das billige Getreide, dass aus der Ukraine auf den europäischen Markt drückt. Hinzu kommen Berichte aus dem Norden der USA, über reichlich Niederschläge in den wichtigsten Anbaugebieten für Sommerweizen.

Weizenpreise.

Unklar sind noch die Auswirkungen, die der Exodus von drei großen globalen Getreide-Händlern aus Russland auf die Märkte haben wird. Das russische Landwirtschaftsministerium sagte, die Entscheidung werde die Menge der russischen Getreideexporte nicht beeinflussen. Die Weizenpreise fielen sogar deutlich, als Händler die verschiedenen Nachrichten verdauten und die Folgen auf die globalen Märkte abwogen.

Russland verkauft Weizen immer noch zu Ausverkaufspreisen. Und wenn man sich Europa, die Ukraine und Russland ansieht, gab es sehr nur sehr wenig Auswinterung“, sagte ein US-Händler gegenüber Reuters als Begründung.

Was die billigen Getreideimporte aus der Ukraine betrifft will EU-Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski Beschränkungen des Handels mit der Ukraine unterstützen. Hintergrund ist, dass große Mengen ukrainischen Getreides, das billiger ist als das in der EU produzierte, in mitteleuropäischen Staaten gelandet sind und die Preise und Verkäufe der dortigen Landwirte massiv beeinträchtigt haben.

Vorige Woche sagte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki, er wolle, dass die EU alle ihr zur Verfügung stehenden Instrumente nutze, um die Menge an ukrainischem Getreide zu begrenzen, die auf den EU-Markt gelangt.

Heute ist der polnische Landwirtschaftsminister Kowalczyk jedoch zurückgetreten, weil die Grundforderung der polnischen Landwirte, die Schutzklausel für zoll- und quotenfreie Einfuhren von Getreide aus der Ukraine zu aktivieren, von der Kommission nicht erfüllt werde.

USA: Regen für Sommerweizen – Winterweizen in schlechtem Zustand

In den USA fallen die Weizenpreise, weil Schneestürme über die nördlichen Ebenen ziehen und die trockenen Böden mit Feuchtigkeit auffüllen. In weiten Teilen von South Dakota ist in der vergangenen Woche bis zu sechsmal soviel Niederschlag gefallen wie sonst üblich, wobei North Dakota, der größte Produzent von Sommerweizen in den USA.

Die südlichen Ebenen, in denen der Winterweizen wächst, sind jedoch immer noch extrem trocken, da in den meisten Teilen von Kansas und Oklahoma in der vergangenen Woche kein Niederschlag gefallen ist. Nur 28 % der US-Winterweizenbestände wurden vorige Woche als gut oder ausgezeichnet bewertet, teilte das US-Landwirtschaftsministerium mit. Das ist ein Rückgang von 30 % zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr.

Die schlechte Bewertung für den Winterweizen kompensiert nach Ansicht vieler Analysten den starken Anstieg der Anbaufläche. Nur fünf Bundesstaaten hatten zudem bis zum 2. April mit der Mais-Aussaat begonnen, und diese Bundesstaaten liegen alle im Süden. Bisher wurden nur 2 % der für 2023 erwarteten Mais-Fläche bestellt.

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