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Getreidemarkt und Getreidepreise

Getreidepreise steigen steil an – Russland will Getreidedeal stoppen

Getreideexport
am Donnerstag, 08.09.2022 - 10:21 (11 Kommentare)

Die europäischen Weizenpreise stiegen am Mittwoch um 3,1 % auf den höchsten Stand seit fast zwei Monaten. Der Markt preist damit das mögliche Ende des Getreidekorridors am Schwarzen Meer ein, sagte ein Getreidehändler. Russlands Präsident Putin sagte, Russland und die Entwicklungsländer seien durch das von der UNO vermittelte ukrainisches Getreideexportabkommen „betrogen“ worden.

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Auslöser des Preissprungs bei Getreide ist die massive Kritik Russlands an dem Exportabkommen für ukrainisches Getreide aus den ukrainischen Exporthäfen am Schwarzen Meer. Russlands Außenminister Sergej Lawrow forderte außerdem die Aufhebung „logistischer Sanktionen, die den freien Zugang russischen Getreides und Düngemittels zu den Weltmärkten verhindern“.

Hochrangige UN-Vertreter und russische Beamte trafen sich deshalb am Mittwoch in Genf, um russische Beschwerden zu erörtern, dass westliche Sanktionen seine Getreide- und Düngemittelexporte behindern, berichten Reuters und andere internationale Nachrichtenagenturen.

Die Vereinten Nationen, die Türkei, die Ukraine und Russland hatten sich am 22. Juli auf ein Abkommen geeinigt, das der UN-Chef Antonio Guterres als Paketabkommen bezeichnete, um die Schwarzmeergetreide- und Düngemittelexporte der Ukraine wieder aufzunehmen und russische Exporte zu erleichtern.

Während die Vereinten Nationen und andere betont haben, dass russische Lebensmittel und Düngemittel nicht Gegenstand der Sanktionen sind, die wegen der Invasion Moskaus in der Ukraine verhängt wurden, sagt Russland, dass seine Exporte deutlich gebremst würden.

Moskaus Beschwerden gehen den Gesprächen voraus, die darauf abzielen, das Getreide-Abkommen zu verlängern, das die Schwarzmeerexporte der Ukraine erlaubt.

Russland fühlt sich betrogen – Getreide geht anderswo hin

Der russische Präsident Wladimir Putin sagte am Mittwoch, das Abkommen liefere Getreide, andere Lebensmittel und Düngemittel vor allem an die Türkei und an die Europäische Union und nicht an arme Länder. Putin sagte außerdem, Russland und die Entwicklungsländer seien durch das von der UNO vermittelte ukrainisches Getreideexportabkommen „betrogen“ worden.

Er will deshalb seine Bedingungen überarbeiten, um die Länder zu begrenzen, die Lieferungen erhalten können. Im August gingen die globalen Getreidepreise deutlich zurück. Dieser Rückgang war zu einem erheblichen Teil auf die Wiederaufnahme der kommerziellen Exporte aus den Schwarzmeerhäfen in der Ukraine zurückzuführen“, sagte der Sprecher der Vereinten Nationen.

Die Exportdaten vom Schwarzen Meer zeigen indessen, dass die Türkei, und einige Länder der Europäischen Union, das häufigste Ziel für Getreideexporte aus der Ukraine waren, wobei Frachten auch nach China, Indien, Ägypten, Jemen, Somalia und Dschibuti gingen. „Bis heute haben wir 100 Schiffe gesehen, die ukrainische Häfen verlassen und über 2,3 Millionen Tonnen Getreide und andere Lebensmittel transportiert haben, darunter 30 Prozent in Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen“, sagte der UN-Sprecher.

Das im Juli unterzeichnete Getreideabkommen zielte darauf ab, eine globale Nahrungsmittelkrise abzuwenden, indem es die sichere Durchfahrt von Schiffen in und aus ukrainischen Häfen garantierte und es ihnen ermöglichte, Millionen Tonnen Getreide zu exportieren.

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