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Getreidemarkt und Getreidepreise

Getreidepreise steigen überraschend stark – platzt der Getreidedeal?

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am Montag, 13.03.2023 - 16:49 (Jetzt kommentieren)

Die Getreidepreise steigen heute überraschend kräftig an. Die Verlängerung des Getreideabkommens und die Bankenpleite in den USA hatten die Getreidemärkte zuvor massiv belastet. Weizen notiert im laufenden Handel jedoch um 9 Euro im Plus bei 270,75 Euro und die neue Ernte wird mit einem Aufschlag von 7,50 Euro bei 265,75 Euro gehandelt.

Getreidepreise.

Am Montagnachmittag steigen die Getreidepreise überraschend stark an. Ein Grund könnte die russische Kritik an der Umsetzung des Getreideabkommens sein. Russland hat sich darüber beschwert, dass ukrainisches Getreide, das im Rahmen des Abkommens exportiert wird, vor allem in wohlhabende Länder geht.

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar sagte am Sonntag, er glaube dennoch, dass ein Abkommen, das den Export ukrainischen Getreides über das Schwarze Meer ermöglicht, auch nach seiner derzeitigen Frist am 18. März verlängert werde. Heute finden in Genf Verhandlungen über die Verlängerung des Schwarzmeer-Getreideabkommens statt. Die meisten Beobachter rechnen mit einer Verlängerung dieser Vereinbarung.

Russlands Außenministerium hatte am Sonntag mitgeteilt, russische Vertreter hätten sich bis dahin noch nicht an Verhandlungen über eine Verlängerung des Schwarzmeer-Getreideabkommens beteiligt, berichtete Reuters. „Es gab keine Verhandlungen zu diesem Thema, insbesondere unter Beteiligung russischer Vertreter“, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Zakharova.

Die nächste Gesprächsrunde über die Verlängerung des Abkommens werde am 13. März (heute) in Genf zwischen der russischen Delegation und der obersten Handelsbeauftragten der Vereinten Nationen, stattfinden, sagte Zakharova.

Russland beklagt Behinderungen – Bankenpleite wirkt sich aus

Die im Juli 20022 von den Vereinten Nationen und der Türkei zwischen Russland und der Ukraine vermittelte „Schwarzmeer-Getreideinitiative“ zielte darauf ab, eine globale Nahrungsmittelkrise zu verhindern, indem ukrainisches Getreide aus drei ukrainischen Schwarzmeer-Häfen sicher exportiert werden kann. Das Abkommen wurde im November um 120 Tage verlängert und würde sich am 18. März erneut verlängern, wenn keine der Parteien Einwände erhebt.

Moskau hat jedoch mehrfach signalisiert, dass es einer Verlängerung nur dann zustimmen wird, wenn Beschränkungen, die seine eigenen Exporte betreffen, aufgehoben werden. Russlands Agrarexporte waren zwar nicht Bestandteil der westlichen Sanktionen, aber Moskau sagt, dass Sanktionen gegen seine Zahlungs-, Logistik- und Versicherungssysteme ein Hindernis für den Export des eigenen Getreides und der Düngemittel sind.

Und es gibt noch einen Grund für die steigenden Getreidepreise: „Die Weizenpreise erfuhren eine zusätzliche Unterstützung, als sich Investoren aus anderen Bereichen nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank sicheren Häfen zuwandten (wie dem Getreidemarkt)“, sagt ein US-Analyst. Wachsende globale Wirtschaftssorgen nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und die (erfolgreichen) Verhandlungen über den Getreidekorridor am Schwarzen Meer könnten die Getreidepreise jedoch rasch wieder, auf Talfahrt schicken, befürchten die meisten Händler und Analysten.

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