
Die Schwäche der Weizenpreise sei „getrieben von der Aussicht auf ein umfassendes globales Angebot, trotz Warnungen aus Russland, dass das Getreideabkommen am Schwarzen Meer weiterhin gefährdet sei“, sagten die Analysten der Saxo Bank.
Russland wird auch in diesem Jahr eine große Ernte einfahren, zeigen die aktuellen Prognosen, wenn auch weit unter dem Rekordvolumen aus dem Jahr 2022. Gleichzeitig sind Ernteprognosen für die Europäischen Union ebenfalls relativ gut, abgesehen von Spanien und Norditalien, die von einer schweren Dürre heimgesucht werden.
Kanadische Landwirte beabsichtigen den meisten Weizen seit 22 Jahren anzubauen, heißt es in einer Prognosen vom Mittwoch. Statistics Canada prognostiziert Weizenpflanzungen auf 10,9 Millionen Hektar, was einem Anstieg von 6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und die durchschnittliche Branchenerwartung von 10,65 Millionen Hektar übertrifft. Das wäre zudem die größte Weizenfläche seit 2001. Kanada ist der viertgrößte Weizenexporteur der Welt.
Russland bekräftigte am Dienstag seine Position, dass das Schwarzmeer-Getreideabkommen für Moskau nicht funktioniert, einen Tag nachdem der Chef der Vereinten Nationen Russland einen Brief mit Verbesserungsvorschlägen überreicht hatte. Die Verhandlungen mit Russland werden fortgesetzt, das unter anderem die Aufhebung der Bankbeschränkungen fordert, insbesondere jene durch den Rauswurf aus dem Swift-Zahlungs-System entstanden sind.
Sehr viel Getreide aus der Ukraine in Europa

Die Europäische Kommission hat offenbar zugestimmt, ukrainische Importe nach Rumänien bis zum 5. Juni zu verbieten, da die reichlichen Lieferungen die lokalen Preise unter die Rentabilitätsschwelle der Landwirte in Rumänien (und anderen osteuropäischen Ländern) drücken, heißt es zur Begründung.
Die Importe aus der Ukraine in die Europäische Union summierten sich bis zum 23. April auf 4,7 Millionen Tonnen Weizen, 0,8 Millionen Tonnen Gerste und 12,5 Millionen Tonnen Mais, was weit über dem zu Beginn des Konflikts prognostizierten Niveau liegt, und zu einem starken Preisverfall in den besonders betroffenen EU-Ländern beigetragen hat. Von den Weizenlieferungen gingen die größten Mengen nach Spanien (3, Mio. t) sowie nach Rumänien und Polen, die eigentlich selbst beide große Exporteure sind.
Die Weizenausfuhren aus der EU haben bisher 25,02 Millionen Tonnen erreicht, verglichen mit 22,81 Millionen Tonnen im letzten Jahr. Größte europäische Weizen-Exporteure sind Frankreich mit 9,1 Millionen Tonnen, Rumänien mit 3,4 Millionen Tonnen und Deutschland mit 3,0 Millionen Tonnen.
Die europäischen Importe von Mai sind im Vergleich zum Vorjahr stark auf 22,65 Millionen Tonnen gestiegen, davon kam 12,5 Millionen Tonnen aus der Ukraine und 7,9 Millionen Tonnen aus Brasilien und sogar 281.000 Tonnen aus Russland.
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