Die weltweite Weizenernte fällt mit 734,8 Mio. t rund 1 Prozent höher aus als vor acht Wochen erwartet. Das geht aus dem neuen Februarbericht des US-Agrarministeriums (USDA) hervor.
Grund für die höhere Weltweizenernte sind bessere Ernten in Russland, Brasilien und Paraguay. Demgegenüber stehen aber etwas niedrigere Ernten in China und Argentinien.
Den globalen Verbrauch erwartet das USDA nun mit rund 747 Mio. t nochmals etwas höher als Ende 2018. Somit sinken die Lagerbestände an Weizen um 0,3 Prozent auf 267,7 Mio. t. Gegenüber dem Vorjahr ist das aber ein Abbau der Vorräte um 12,5 Mio. t. Die Prognose liegt nur leicht niedriger, als der Markt die neuen Zahlen erwartet hatte. Dieser ging von unveränderten Weizenbeständen aus.
Noch mehr Weizen aus Russland
Für die EU passten die US-Amerikaner die Weizenbilanzdaten nicht an. Somit bleibt es bei einer EU-Weizenernte von 137,6 Mio. t und einer Exportmenge von 22 Mio. t. Bei einem Verbrauch von 125 Mio. t werden in der EU am Ende des laufenden Wirtschaftsjahres 2018/19 die Lagerbestände um 3 Mio. t auf 11,2 Mio. t zurückgehen.
Da der Weizenverbrauch in den USA mit rund 30,3 Mio. t etwas niedriger als Ende 2018 veranschlagt wurde, werden die Bestände dort leicht um 1 Mio. t auf 27,5 Mio. t steigen. Bemerkenswert ist aber die Prognose der Winterweizenflächen in den USA für die diesjährige Ernte. Sie ist mit 31,29 Mio acres (12,6 Mio. ha) rund 1 Mio. acres niedriger als der Markt erwartet hatte. Sie soll sich somit auf dem niedrigsten Stand seit 1909 befinden. Bleibt abzuwarten, ob die US-Farmer im Frühjahr mehr Sommerweizen aussäen.
Aufgrund der nach oben angepassten russischen Weizenernte wird das Land laut USDA mit 37 Mio. t Weizen ausführen. Das ist etwas mehr als noch vor acht Wochen geschätzt wurde. Mit gut 27 Mio. t nehmen die USA den zweiten Platz ein, gefolgt von Kanada (24 Mio. t) und der EU.
Maisprognose übertrifft Markterwartungen
Etwas anders sieht die Lage am Maismarkt aus. Während die Markterwartungen für die weltweiten Maisbestände bei 307 Mio. t lagen, hat das USDA in seiner Prognose fast 310 Mio. t stehen. Das wären sogar etwas mehr als Ende 2018. Der Markt hingegen erwartete einen leichten Abbau. An der Chicagoer Börse gerieten die Maisnotierungen daher leicht unter Druck.
Ebenso wie beim Weizen sehen die USDA-Analysten kaum Anpassungsbedarf für die EU-Maisbilanz. Die Ernte ist mit 60,72 Mio. t nur marginal erhöht. Die Importe belaufen sich weiter bei 21 Mio. t. Zur Marktversorgung müssen aber die Bestände angetastet werden. Sie gehen daher 2018/19 um 3 Mio. t auf 6,9 Mio. t zurück.
In den USA ist mit 366,3 Mio. t die Maisernte um über 5 Mio. t niedriger veranschlagt als noch Ende 2018. Da auch der Verbrauch um rund 4 Mio. t niedriger veranschlagt ist, gehen die US-Maisbestände nur um 1 Mio. t auf 44,1 Mio. t zurück.