
Im deutschen Großhandel und bei den gewerblichen Abgebern von Nadelschnittholz sowie von Bau und Industrieholz wurden im November hingegen noch Preise gemeldet, die bis zu 75 Prozent höher als im Vorjahr waren. Aber auch im Großhandel sind die Preise im Vergleich zum Vormonat gefallen.
Für Waldbesitzer und Landwirte mit Bauernwald lagen die letzten offiziell vom statistischen Bundesamt für Oktober gemeldeten Erzeugerpreise der Produkte des Holzeinschlags aus den Staatsforsten (ohne Umsatzsteuer) jedenfalls 31,5 % höher als im Vorjahr und 1,1 % höher als im Vormonat. Die Erzeugerpreise für Stammholz und Stammholzabschnitte waren um durchschnittlich 37,8 % höher als im Vorjahr und 1,1 % Prozent höher als im Vormonat.
Spitzenreiter beim Preisanstieg ist Fichteholz – für das die Waldbesitzer 55,7 % mehr bekamen als vor einem Jahr. Für Kiefer zogen die Preise im Jahresvergleich um 21,1 % an und für Eiche und Buche sind die Erzeugerpreise 6,8 und 7,4 % höher als im vorigen Jahr. Auch die Erzeugerpreise für Industrieholz sind Im Jahresvergleich 16,5 % höher und für Brennholz bekamen die Erzeuger im Oktober 5,9 % mehr als im Vorjahr und 4,9 Prozent mehr als Vormonat.
Waldbesitzervereinigungen berichten indessen, dass es Anfang des IV. Quartals zu einem regelrechten Einbruch bei den Holzpreisen kam. Ursache war neben dem wegbrechenden Export offenbar auch die mittlerweile ausgelaufenen Einschlagsbeschränkungen.
Die Folge war offenbar, dass die Sägewerke ihre Nachfrage nach Rundholz Anfang des IV. Quartal teils deutlich zurückgefahren haben. Mittlerweile hat sich die Nachfrage der Säger jedoch wieder etwas stabilisiert, ebenso wie die Preise, berichtet etwa die Waldbesitzervereinigung Landshut.
Holzpreise nach Rückgang wieder stabil – Exportboom zu Ende?

Die Ursachen für ein Ende des Preisanstiegs bei Rundholz sieht die Waldbesitzervereinigung Fränkische Schweiz (WBVFS) in dem abflauenden Boom bei Exportholz. Die Folge war, dass die Preise auch am deutschen Binnenmarkt zurückgingen. Für das vierte Quartal hat sich der Markt auf „Normalniveau“ eingependelt, sagt die WBVFS.
Danach wird frische Fichte im Leitsortiment 2b mit 85 bis 90 €/Fm bezahlt, Käferholz mit 65 bis 70 €/Fm und D-Holz (Holz mit mehreren Fehlern) mit 55 bis 60 €/Fm. Wenig Bewegung gibt es danach bei den Kiefernpreisen. Kiefernholz der Stärkeklasse 2b in BC-Qualität erlöst in der Fränkischen Schweiz zwischen 65 und 70 €/Fm, D-Holz zwischen 50 und 60 €/Fm. Probleme bereitet indes die Abfuhr.
Die Nachfrage nach Schnittholzprodukten war zwischenzeitlich empfindlich eingebrochen. Deshalb wurde die Produktion gedrosselt und die Rundholzplätze lagen/liegen voll mit Holz, sagt der WBVFS. Hinzu kommt das aus den großen Schadgebieten weiterhin erhebliche Mengen auf den Markt drücken. Über die Wintermonate wird daher mit längeren Lagerzeiten gerechnet.
Wie sich die Preise im neuen Jahr entwickeln ist aus Sicht der Waldbesitzervereingungen schwer einzuschätzen. Auch wenn die Nachfrage durch Exporteure nachgelassen hat, gibt es dennoch weiter die Möglichkeit, Holz in diesen Absatzmarkt zu verkaufen. Die Preise liegen sogar immer noch etwas höher als am heimischen Markt.
Als sehr stabil erweist sich derzeit der Laubholzmarkt. Eichenholz wird nach Aussagen der WBVFS mit über 440 €/Fm für B-Ware ab 50 cm Durchmesser bezahlt. Für C-Holz kann stärkeklassenabhängig 60 bis 190 €/Fm erlöst werden.
Keine Änderung gibt es beim Buchenstammholz, schöne, starke Buche kann für bis zu 120 e/Fm verkauft werden, C- und D-Holz verharrt mit 60-70 €/Fm auf bescheidenem Niveau, sagt der WBVFS.
Preise im gewerblichen Handel sehr hoch – aber auch rückläufig

Aufgrund sinkender Schnittholznachfrage hatten die Sägewerke ihre Nachfrage nach Rundholz Anfang des IV. Quartal teils deutlich zurückgefahren. Mittlerweile hat sich die Nachfrage der Säger stabilisiert, ebenso wie die Preise. Das Holz fließt bei den meisten Sägewerken wieder zügig ab.
Das bestätigt auch die Preisentwicklung auf Ebene der gewerblichen Holzprodukte. Hier meldet das Statistische Bundeamte für den Monat November bei Nadelsschnittholz 72,5 % höhere Preise als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat (also Oktober) sind die gewerblichen Preise für Nadelschnittholtz indessen deutlich um 8,5 % gefallen.
Auch für Bauholz, gesägt, gehobelt oder imprägniert sind die Preise im November 63,3 % höher als ein Jahr zuvor – im Monatsvergleich sind die Preise jedoch ebenfalls um 6,3 gefallen. Dagegen sind die Preise für Laubschnittholz zwar „nur“ 8,3 höher als im vorigen Jahr - im Monatsvergleich ginge es jedoch hier um 1,9 % nach oben.
Der zuletzt geringere Anfall an Sägenebenprodukten führte zudem zu einer Nachfragebelebung bei Industrierundholz. Die enorm gestiegenen Preise für Mineralölprodukte und fossile Energieträger beeinflussen die derzeitige Situation am Energieholzmarkt nur wenig. Hier legten die Energieholzpreise im Jahresvergleich um 10,1 % Prozent und im Monatsvergleich um 2,6 % zu.
Dafür steigen die Erzeugerpreise für Brennholz von September bis Oktober deutlich – um 4,9 %.
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