
Die Nachfrage nach allen Rundholzsortimenten ist entgegen den bisherigen Befürchtungen sehr gut. Die Preise für Sägerundholz sind gegenüber dem vierten Quartal 2022 kräftig gestiegen. Damit ist die Absatzlage für Waldbesitzer in der traditionellen Haupteinschlagszeit sehr gut, berichten Waldbesitzerverbände.
Betrachtet man alle relevanten Sortimente, die bei der Holznutzung anfallen – also Sägerundholz, Industrieholz und Waldhackgut - so kann das erste Quartal 2023 durchaus als eine Hochpreisphase bezeichnet werden, denn fast alle Sortimente erzielen überdurchschnittliche Preise, heißt es weiter.
Die Sägerundholzpreise sind gegenüber dem letzten Quartal 2022 um rund zehn Euro pro Festmeter gestiegen. Für Fichte A/C 2b+ werden überwiegend zwischen 110 und 120 Euro pro Festmeter gezahlt. Einzelne Abnehmer bieten für benötigte Längenausformungen einen zusätzlichen Bonus, berichten Waldbesitzerverbände. Der Abschlag für Käferholz lag überwiegend bei 25 Euro. Fichte Langholz B wurde meist zwischen 115 Euro bis zu 120 Euro/Fm gehandelt. Die Preise für Kiefer ziehen ebenfalls leicht an und lagen überwiegend zwischen 70 und 80 Euro je fm für das 2b BC-Sortiment.
Der Grund für die steigenden Preise ist nach Einschätzung der meisten Waldbesitzerverbände das witterungsbedingt relativ begrenzte Holzangebot. Dabei haben die Sägewerke aufgrund des für 2023 befürchteten Absatzeinbruchs nur geringe Lagerbestände und brauchen Nachschub. Auf der anderen Seite hat sich offenbar auch die Absatzsituation im Export zuletzt wieder verbessert und stützt Nachfrage und Preise.
Laubholzpreise auf sehr hohem Niveau stabil
Die Nachfrage nach Laubsägerundholz ist ebenfalls weiter hoch. Einzelne Laubsägerundholz-Angebote wurden bereits im Herbst bis zum Jahresende fixiert und zuletzt oft zu unveränderten Preisen bis Saisonende verlängert. Am Laubsägerundholzmarkt ist vor allem die Nachfrage nach Eiche ungebrochen rege. Auch Buche verzeichnet weiter sehr gute Absatzmöglichkeiten. Preissteigerungen sind aufgrund des bereits hohen Preisniveaus nur noch schwer durchsetzbar. Daher wurden die Laubholzpreise meist auf dem sehr hohen Niveau fortgeschrieben.
Das Angebot an Industrie- und Energieholz ist bei einer anhaltend hohen Nachfrage gut ausgeglichen. Dabei hat sich der Markt von Energieholz (Waldhackgut und Energieholz lang) zuletzt zu einer wichtigen Vermarktungssäule entwickelt, berichten Waldbesitzerverbände. Die Folge: Die Entwicklung am Energieholzmarkt ist mittlerweile auch preisbestimmend für die übrigen Sortimente. Dabei ist nach Einschätzung der meisten Waldbesitzerverbände der Preishöhepunkt beim Industrie- und Energieholz vorerst jedoch erreicht. Die hohen Industrieholzpreise konnten in den meisten Regionen bis Ende März verlängert werden.
Waldhackgut und Energieholz-Lang (dies entspricht dem Faserholz-Sortiment) sind von Heizwerken weiterhin rege nachgefragt. Die Preise in diesem Segment sind je nach Region stabil bis leicht steigend.
Brennholz etwas schwächer – Einbruch bei Papierholz

Bei Qualitätsbrennholz hat sich die Nachfrage zuletzt aufgrund des sehr milden Winters und vieler vorgezogener Verkäufe im Vorjahr etwas abgeschwächt. Zum Start der nächsten Heizsaison rechnen Waldbesitzerverbände aber wieder mit einer deutlichen Belebung. Daher sollten bei freien Kapazitäten bereits Bestände aufgebaut werden, sagen die Waldbesitzerverbände.
Ein Problem gibt es jedoch auch am Holzmarkt: Die Nachfrage und die Produktion bei der Papierindustrie ist massiv eingebrochen. Dies hat zur Folge, dass deutlich weniger Faserholz verbraucht und somit auch benötigt wird. Die Mengenabnahme als auch der Preis geht in diesem Sortiment deutlich zurück, wird berichtet. Regional wurden die Papierholzverträge komplett ausgesetzt. Ursache sind die sehr hohen Energiekosten der Hersteller. Wie sich die Lage am Papierholzmarkt weiterentwickelt, ist noch ungewiss. Das Papierholzsortiment ist jedoch weiterhin in thermischer Verwertung vermarktbar, heißt es seitens der Waldbesitzer.
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