Aufgrund des katastrophalen Absatzeinbruchs von tiefgekühlten, gekühlten und Kartoffeltrockenprodukten, hauptsächlich in den Bereichen Gastronomie, Kantinenversorgung, Verzehr bei Großveranstaltungen und im Export, konnten nicht nur europaweit, sondern auch in Deutschland mehrere 100.000 Tonnen Verarbeitungskartoffeln nicht verwertet werden.
Die Folgen sind gravierend, so Horst-Peter Karos, Geschäftsführer des Bundesverbandes der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie. Wertvolle Lebensmittel müssen der Verfütterung, Biogasanlagen oder einer anderweitigen Entsorgung zugeführt werden. Die Schäden hierfür gehen in die Millionen. Eine wesentliche Verbesserung der Lage ist auch mittelfristig nicht absehbar.
Verband befürchte viele Insolvenzen
Bei den wirtschaftlich großen Einbußen, die am gesamten Kartoffelmarkt zu verzeichnen sind, geht es nicht nur um die bei der Politik bereits angefragte finanzielle Unterstützung der Kartoffelanbauern. Auch die kartoffelverarbeitende Industrie benötigt Unterstützung, so Horst-Peter Karos. Gastronomie, Kantinen und Eventgastronomie werden weder kurz- noch mittelfristig zu bisherigen Umsätzen zurückkehren.
Im Gegenteil: Hier drohen zahlreiche Insolvenzen. Durch den Corona bedingten Kaufkraftverlust in vielen Ländern werden sich auch die Exportzahlen nicht schnell erholen. Der Bundesverband steht diesbezüglich im engen Kontakt mit den zuständigen staatlichen Stellen.
Aktionsprogramm als Ausweg
Der Verband hält außerdem sowohl beim Handel als auch beim Verbraucher eine neue Wertschätzung für Kartoffeln und daraus hergestellte Kartoffelprodukte für erforderlich. Der Handel sollte nach Meinung des BOKG das Angebot von Kartoffelprodukten insgesamt ausbauen und stärker bewerben. Damit würde die gesamte Wertschöpfungskette von der Kartoffel bis hin zu verarbeiteten Kartoffelprodukten wieder in eine richtige, positive Richtung bewegt.
"Wir gehen davon aus, dass auch der Verbraucher bereit ist, mit dem Kauf von Kartoffelerzeugnissen diesen Weg zu unterstützen“, heißt es weiter. Der BOGK fordert außerdem „ein Aktionsprogramm zur Unterstützung der Kartoffelanbauern und der kartoffelverarbeitenden Industrie mit finanziellen Hilfen, damit der deutsche Kartoffelanbau und auch die Kartoffelverarbeitungsindustrie keinen nachhaltigen Schaden nehmen", heißt es am Ende der Erklärung.
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