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USDA-Report September 2021

Kein neuer Schock für die Getreidemärkte – Getreidepreise steigen

Getreidelager.
am Freitag, 10.09.2021 - 19:41 (Jetzt kommentieren)

Obwohl die Daten des neuen USDA-Reports eher bärisch ausfielen, blieb die Marktreaktion zunächst verhalten und etwas später drehten die Preise sogar ins Plus.

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Offenbar hatten die Märkte noch weitaus stärkere Korrekturen an den Daten befürchtet. Die wichtigsten Resultate waren: Eine größere Maisernte in den USA und etwas mehr US-Sojabohnen. Ein Aufwärtskorrektur der globalen Weizenernte – aber auch mehr Exporte – und eine deutlich größere Maisernte in China.

Am Freitag Abend gegen 19:30 Uhr notierte der vordere Weizenkontrakt (Dezember) in Chicago seitwärts bei 692 Cent je Buschel. Der im Norden der USA und in Kanada angebaute proteinreiche Sommerweizen legte hingegen um 7 Cent zu - auf 880 Cent je Buschel.

Der Mais der neuen US-Ernte (Dezember) notierte an der CBOT 7 Cent im Plus bei 517 Cent je Buschel. Sojabohnen stiegen sogar um 20 Cent auf 1.292 Cent je Buschel. Die Canolapreise in Kanada legten um 15 CAD zu - auf 867 CAD je Tonne.

Die positiven Vorgaben aus Übersee kamen etwas zu spät für die europäischen Getreidepreise – weil der Handel hier früher endete. An der MATIF in Paris gab der vordere Weizenkontrakt für Dezember um knapp 2 Euro nach – auf 238 Euro je Tonne. Beim Maiskontrakt für die neue Ernte (November) gingen die Preise ebenfalls um 2 Euro auf 222 Euro je Tonne zurück.

Die Rapspreise sind leicht gestiegen und legten um 1 Euro auf 571 Euro je Tonne zu. Vor dem USDA-Report waren die Getreidepreise in Europa und den USA bereits auf mehrwöchige Tiefststände gefallen.

Mehr Weizen in Australien und Indien – weniger in Kanada

weizenpreise.

Beim globalen Weizenausblick für 2021/22 erwartet das USDA im September ein etwas größeres Angebot, einen höheren Verbrauch, mehr Handel und höhere Endbestände. Die Produktion wurde um 3,4 Millionen Tonnen auf 780 Millionen Tonnen nach oben korrigiert. Australiens Produktion wurde wegen der günstigen Witterungs-Bedingungen um 1,5 Millionen Tonnen auf 31,5 Millionen Tonnen erhöht. Dies wäre Australiens drittgrößte Weizenernte seit Beginn der Aufzeichnungen.

Indiens Produktion wurde auf der Grundlage aktueller Daten um 1,5 Millionen Tonnen auf 109,5 Millionen Tonnen erhöht. Dies wäre Indiens fünfte Rekordernte in Folge. Chinas Produktion wurde um 900.000 Tonnen auf 136,9 Millionen Tonnen erhöht, hauptsächlich auf einer vom National Bureau of Statistics geschätzten größeren Fläche.

Für die Europäische Union hat das USDA die Produktion (von Hart- und Weichweizen) um 0,4 Millionen Tonne auf 139 Millionen Tonnen angehoben. Die kanadische Produktion wurde basierend auf der am 30. August veröffentlichten Prognose von Statistics Canada um 1,0 Millionen Tonnen auf 23,0 Millionen Tonnen gesenkt. Argentiniens Produktion wurde wegen der trockenen Bedingungen um 500.000 Tonnen auf 20,0 Millionen Tonnen reduziert.

Für Russland blieb die Ernteschätzung mit schwachen 72,50 Millionen Tonnen ebenso unverändert wie für die Ukraine mit rekordhohen 33,0 Millionen Tonnen.

Weizenexport – EU und Russland gleichauf

Der prognostizierte Weltverbrauch von Weizen wurde ebenfalls um 3,0 Millionen Tonnen auf 789,6 Millionen Tonnen erhöht. Der größte Teil des höheren Verbrauchs entfällt auf Futterweizen, allen voran in China mit einem Anstieg um 1,0 Millionen Tonnen auf 36,0 Mio. Tonnen.

Der prognostizierte Welthandel 2021/22 wurde ebenfalls um 1,5 Millionen Tonnen auf 199,7 Millionen Tonnen angehoben, da höhere Exporte Australiens und Indiens die geringeren Ausfuhren Kanadas mehr als ausgleichen.  Für Russland und die europäische Union blieben die erwarteten Ausfuhren mit jeweils 35 Millionen Tonnen unverändert.

Die prognostizierten weltweiten Endbestände 2021/22 werden jedoch um 4,2 Millionen Tonnen auf 283,2 Millionen Tonnen angehoben, wobei Indien, die EU und Kanada den größten Teil des Anstiegs ausmachen, wobei die globalen Bestände unter dem Vorjahr bleiben. Der Ausblick für US-Weizen 2021/22 sieht einen etwas höheren Inlandsverbrauch, unveränderte Exporte und verringerte Endbestände

Deutlich größere Maisernte in China erwartet

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Die Aussichten für Grobgetreide gehen von einer größeren Produktion, mehr Handel und höhere Lagerbestände als im Vormonat aus. Die globale Maisproduktion wird im Vergleich zum Vormonat höher prognostiziert, wobei Zuwächse für China, Argentinien und die USA die Reduzierungen für Russland und Serbien mehr als ausgleichen. Die Maisproduktion in China wurde wegen der steigenden Ertragsaussichten deutlich um 5 Millionen Tonnen auf 273 Millionen Tonnen angehoben, hauptsächlich basierend auf fast bis über normalen Regenfällen in den wichtigen Nordostprovinzen.

Die Maisproduktion in Argentinien wird aufgrund der Erwartungen einer höheren Fläche nach oben gesetzt. Die globale Gerstenproduktion blieb nahezu unverändert, da Zuwächse für Australien, die Ukraine und die EU im Wesentlichen durch Rückgänge für Kanada und Russland ausgeglichen werden.

Für China wurde der Maisfutterverrauch auf der Grundlage des stiegenden Einsatzes von alternativen Futtermitteln wie Gerste und Sorghum gesenkt. Trotz eines prognostizierten Anstiegs der Maisproduktion bleiben die Importe für 2021/22 unverändert, da die Kluft zwischen Chinas inländischen und internationalen Maispreisen voraussichtlich bestehen bleiben wird.

Der US-Maisausblick geht von einer mehr als 6 Miollionen Tonnen größere Ernte von 381 Millionen Tonnen aus, aber auch von mehr Futterverbrauch, größeren Exporten und höhere Endbeständen aus.

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