„2018 war ein sehr schwieriges Jahr für die Ackerbauern“, sagt Stephan Arens, Geschäftsführer der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) auf einer EuroTier-Pressekonferenz. Das zeige sich auch in der Winterrapsanbaufläche für die Ernte 2019.
Laut UFOP wird die Aussaatfläche von Winterraps zur Ernte 2019 nur bei rund 1 Million Hektar liegen. Im Vergleich zur Erntefläche 2018 bedeutet dies einen Rückgang um bundesweit 18,1 Prozent, was einem Minus von 221.296 Hektar entspricht.
Rapsflächenrückgang: Starke regionale Unterschiede
Den stärksten Flächenrückgang prognostiziert die UFOP in Sachsen-Anhalt. Dort reduziere sich die Rapsanbaufläche um 34,5 Prozent oder 54.730 Hektar. Auch in Hessen, Niedersachsen, Brandenburg und Thüringen verringere sich die Rapsfläche besonders stark.
Die geringste Flächenabnahme erwartet die UFOP in Rheinland-Pfalz/Saarland. Dort werde sich die Rapsfläche nur um 3.135 Hektar verringern. Auch die Bundesländer Schleswig-Holstein und Bayern seien weniger betroffen.
Raps: Mecklenburg-Vorpommern bleibt Spitzenanbauer
Mecklenburg-Vorpommern liegt beim Ranking der Bundesländer nach Rapsanbauflächen mit 175.500 Hektar weiterhin an erster Stelle. Es folgen die Länder Sachsen, Bayern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz/Saarland, Baden-Württemberg und Hessen liegen jeweils unter 50.000 Hektar Rapsanbaufläche.
Landwirte: Dürre ist schuld
Als wesentlichen Grund für den Rückgang der Rapsfläche nannten 35 Prozent der Landwirte den fehlenden Regen, der die Aussaat 2018 nicht oder nur eingeschränkt möglich machte. Weitere Gründe waren eine langfristige Fruchtfolgeplanung und die Unzufriedenheit mit dem Rapsertrag.
Auch eine kurzfristige Fruchtfolgeplanung war ursächlich für eine Verkleinerung der Rapsanbaufläche. Für die Studie wurden insgesamt 4.411 Landwirte von September bis Oktober 2018 befragt.
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UFOP: Weitere Umbrüche möglich
12 Prozent der Betriebe haben ihre Rapsflächen bereits umbrechen müssen. Die bereits umgebrochene Fläche sowie die Rapsfelder, für die noch ein Umbruch zu erwarten ist, schätzt die UFOP bundesweit auf circa 114.500 Hektar.
Damit sei es möglich, dass die Rapserntefläche 2019 weniger als 900.000 Hektar groß sei. „Somit kriegen wir 2019 wahrscheinlich noch weniger blühende Rapsfelder als im Vorjahr zu sehen“, sagte Stephan Arens.
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