Deutsche Bauern haben im Frühjahr mehr Flächen mit Mais, Zuckerrüben und Kartoffeln bestellt. Das geht aus der vorläufigen Prognose des Statistischen Bundesamts (destatis) hervor.
Der Anbau von Silomais im Feldfruchtanbau spielt eine große Rolle in Deutschland. So wird für diese Fruchtart eine Fläche von 2,3 Millionen Hektar genutzt. Das sind knapp fünf Prozent beziehungsweise nahezu 107.000 Hektar mehr als 2018. Auch die Körnermaisfläche nimmt um 7 Prozent auf rund 440.000 hat zu. Somit steigt die Maisfläche auf 2,74 Mio. ha.
Damit übertrifft die destatis-Prognose die Erwartungen des Deutschen Maiskomitees. Diese ging zuletzt von 2 Prozent Anbauausdehnung auf 2,66 Mio. ha aus.
Trotz der sehr bescheidenen Wirtschaftlichkeit von Zuckerrüben in 2018 haben Landwirte laut destatis mit 437.200 ha knapp sechs Prozent mehr ausgesät. Mit Kartoffeln sind 260.400 ha bestellt, was einem Plus von drei Prozent entspricht.
Deutlich weniger Sommergerste ausgesät
Bei den Sommergetreidearten ging die Anbaufläche von Sommerweizen um 72 Prozent auf 31.400 ha am stärksten zurück. Sommergerste bedeckt zur Ernte 2019 mit 376.600 ha eine um fast 16 Prozent geringere Fläche als im Vorjahr. Hafer steht auf einer Fläche von 137.100 Hektar (-2 %).
Stark rückläufig ist die Anbaufläche von Winterraps. Sie liegt 2019 mit 886.700 ha um 28 Prozent niedriger als im Vorjahr. Der verminderte Anbau von Winterraps ist in allen Bundesländern zu beobachten. Grund für diesen Rückgang, der sich bereits bei der Erfassung der Herbstaussaatflächen Ende 2018 andeutete, sei laut den Wiesbadener Statistikern die langanhaltende Trockenheit in 2018, die sich auch auf den Aussaattermin des Winterrapses auswirkte.
22 Prozent mehr Roggen
Der Getreideanbau wird im Jahr 2019 voraussichtlich eine Anbaufläche von 5,96 Mio. ha erreichen. Der Schwerpunkt liegt dabei weiterhin auf den Winterkulturen. Die Landwirte in Deutschland haben zur Ernte 2019 auf 5,41 Mio. ha Wintergetreide angebaut. Das entspricht 91 Prozent der gesamten Getreideanbaufläche.
Mit einem Anteil von 51 Prozent der gesamten Getreideanbaufläche bleibt der Winterweizen anbaustärkste Getreideart in Deutschland. Gegenüber dem Vorjahr steigt die Anbaufläche um fünf Prozent auf 3,04 Mio. ha.
Auch den Anbau von Wintergerste haben deutsche Bauern um 12 Prozent auf 1,36 Mio. ha ausgedehnt. Die Aussaat von Roggen und Wintermenggetreide steigt um fast 22 Prozent auf 636.000 ha. Für den Anbau von Triticale nutzen Landwirte 378.300 ha. Das sind drei Prozent mehr als 2018.
Die Angaben zu den Anbauflächen zur Ernte 2019 beruhen auf den Mitteilungen einer begrenzten Anzahl von Ernte- und Betriebsberichterstattern in den Bundesländern von Mitte April 2019. Daher sind die Ergebnisse als vorläufige Anbautendenzen zu bewerten, die sich von den Angaben der Bodennutzungshaupterhebung im Juli 2019 unterscheiden können.