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Laufende Weizenernte enttäuscht die Erwartungen

Getreideernte
am Donnerstag, 05.08.2021 - 11:30 (Jetzt kommentieren)

Die Weizenernte erbringt regional deutlich geringere Erträge als erwartet. Auch die Gerste enttäuschte.

Joachim Rukwied Getreideernte

Aufgrund der schwierigen Witterungsverhältnisse kommt die Getreideernte in Deutschland nur stockend voran. Die bisher ermittelten Erträge bleiben dabei hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Das berichtet der Deutsche Bauernverband (DBV) in seiner zweiten Erntemeldung, die auf Zahlen und Berichten aus den Landesbauernverbänden beruht.

Beim Weizen, der wichtigsten Getreideart, weisen die Zahlen eine hohe regionale Schwankungsbreite auf. Die Rückmeldungen aus den Ländern lassen den DBV bis zu 15 % niedrigere Erträge erwarten als noch im Juni geschätzt. Hochgerechnet auf die gesamte Anbaufläche des Winterweizens würde dies bedeuten, dass statt der vorhergesagten knapp 23 Mio. t nur ein wenig mehr als 21 Mio. t geerntet werden. Damit läge die Weizenernte zwar noch auf dem Niveau von 2020, aber wiederum deutlich unter dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre von 22,3 Mio. t.

Verzögertes Frühjahr bekam der Wintergerste nicht

Die Wintergerste ist bis auf wenige Restflächen abgeerntet. Die Erträge liegen laut DBV zwar mit derzeit etwa 71 dt/ha und einer geschätzten gesamten Erntemenge von knapp 9 Mio. t geringfügig über dem 5-jährigen Mittelwert, aber deutlich unter der vor Beginn der Ernte geschätzten Größenordnung von 9,3 Mio. t.

Die Gründe hierfür sind nach Einschätzung des Bauernverbandes vielfältig; in jedem Fall scheine die Wintergerste nach dem verzögerten und kühlen Frühjahr mehr in den Halm und weniger in die Körner eingelagert zu haben.

Raps dürfte die Ernteprognose ebenfalls nicht erfüllen

Auch der Roggen und die meisten Sommergetreidearten scheinen die ursprünglichen Ertragserwartungen nicht erfüllen zu können, wie erste Zahlen den DBV vermuten lassen. Hier sind jedoch bisher nur wenige Flächen geerntet, sodass der Bauernverband noch keine präzise Schätzung erstellte.

Der Winterraps bewegt sich bei einem Ertrag von etwas über 35 dt/ha nach 34,5 dt/ha im vergangenen Jahr. Auch hier ist es nach DBV-Einschätzung höchst unwahrscheinlich, dass die prognostizierten 3,7 Mio. t noch erreicht werden; realistischer dürfte eine Zahl von etwa 3,4 Mio. t sein.

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