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Roggenmarkt

Preise für Brotroggen etwas schwächer

am Mittwoch, 17.01.2018 - 18:14 (Jetzt kommentieren)

Die Roggenpreise sind Mitte Januar etwas zurückgegangen, nachdem die Notierungen nach dem Jahreswechsel leicht gestiegen waren. Druck kommt dabei offenbar von den deutlich schwächeren Preisen für Brotweizen.

Derzeit sind die Preise für Brotroggen an den meisten deutschen Handelsplätzen höher als die Preise für Brotweizen.

Ursache für die hohen Roggenpreise, ist die kleine deutsche (und europäische) Roggenernte und die ausgesprochen enge Marktversorgung. Das deutsche Landwirtschaftsministerium hat die kleinste deutsche Roggenernte seit 6 Jahren gemeldet (2011).

In Polen sind die Roggenpreise, nach einem kräftigen Anstieg zum Jahresende, im Januar ebenfalls leicht zurückgegangen.

Höhere Roggenpreise als aus Deutschland werden derzeit aus Österreich gemeldet. Dort waren die Preise im Großhandel im Dezember mit 196 EUR/t noch 26 EUR höher als in Deutschland und zugleich auf dem höchsten Niveau seit März 2013 (!!).

Brotroggen weiterhin teuer als Brotweizen

Roggenpresie DEU

Am Großmarkt in Hamburg handelte man Brotroggen am Mittwoch (17.01) zu Preisen von 164 EUR/t. Damit sind die Preise derzeit 2 EUR niedriger wie Anfang des Monats und etwa 1 EUR höher als im Dezember.

Im September/Oktober 2017 hatten die Roggenpreise mit 173 EUR/t ihren höchsten Stand seit Mai 2013 erreicht. Die Korrektur in den folgenden Monaten erfolgte dann hauptsächlich wegen der rückläufigen Preise für Brotweizen.

Im Vergleich zum vorigen Jahr sind die Preise für Brotroggen am Großmarkt in Hamburg derzeit 12 EUR bzw. 8 % höher.

Außerdem sind die Preise für Brotroggen mit 164 EUR/t noch immer 4 EUR höher als für Brotweizen mit 160 EUR/t.

Hohe Roggenpreise im Süden und Osten

Roggenpreise lang

An den ostdeutschen Handelsplätzen lagen die Preise für Brotroggen in dieser Woche zwischen 148 EUR/t und 150 EUR/t. Im Vergleich zum Brotweizen wurde Roggen damit etwa 2 bis 4 EUR niedriger notiert.

Am Großmarkt in Mannheim (franko) lagen die Preise für Brotroggen in dieser Woche zwischen 169 und 171 EUR/t. Im Vergleich zum Brotweizen wurde der Roggen in Mannheim 11 EUR höher notiert.

Am Großmarkt in Stuttgart lagen die Preise für Brotroggen in dieser Woche zwischen 177 und 188 EUR/t. Im Vergleich zum Brotweizen wurden der Roggen in Stuttgart 16 EUR höher gehandelt.

Am Großmarkt in München wurde Brotroggen in dieser Woche (ab südbayer. Station) mit 173 bis 175 EUR/t notiert. Damit ist Brotroggen in Bayern ebenfalls 12 bis 13 EUR teurer als Brotweizen mit 11,5 % Protein.

Preise in Polen etwas schwächer

Roggenpreise Polen

Aus Polen hatte die EU-Kommission für den Monat Dezember 2017 durchschnittliche  Großhandelspreise für Roggen von 138 EUR/t gemeldet. Im November lag das durchschnittliche Preisniveau bei 135 EUR/t und im Oktober bei 132 EUR/t.

Im Juli und Juni hatte man zeitweise Roggenpreise von 154 EUR/t notiert. Das waren die höchsten polnischen Roggenpreise seit Mai 2013 also seit mehr als 4 Jahren.

Im Januar sind die polnischen Roggenpreise leicht zurückgegangen und bewegten sich bei 134 EUR/t. Im Januar vor einem Jahr (2017) lagen die polnischen Preise bei 127 EUR/t und waren 7 EUR niedriger als  im Januar 2018.

Roggen-Bilanz sehr eng, niedrige Bestände

EU Roggenproduktion

Die europäische Roggenernte 2017 lag nach den letzten Daten der Kommission bei 7,22 Mio. t und war damit ähnlich klein wie die extrem schwache Ernte 2016 (7,24 Mio. t).

Der von der Kommission deutlich nach unten korrigierte Verbrauch, von knapp 7,3 Mio. t, kann mit dieser kleinen Produktion gerade so gedeckt werden. Die Bestände schmelzen nochmals etwas ab und die Versorgung bleibt im Wirtschaftsjahr 2017/18 ausgesprochen eng.

Aus Deutschland meldete man für 2017 eine Roggenernte von 2,7 Mio. t (Vj: 3,2 Mio. t). In Polen erntete man 2,9 Mio. t, nach bereits sehr schwachen 2,6 Mio. t im Vorjahr.

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