Tritt die Prognose ein, wäre das das größte Aufkommen seit 2018/19. Das Vorjahresvolumen würde damit um 500.000 t übertroffen. Im April hatten die Londoner Fachleute noch mit weniger, nämlich 19,8 Mio t Raps gerechnet.
Als Begründung für die optimistischere Prognose führt der IGC die zuletzt günstigen Wachstumsbedingungen in den wichtigsten Erzeugerregionen der Union an. Im Einzelnen setzten die Experten ihre Produktionserwartung für Frankreich um 300.000 t auf 4,6 Mio t nach oben; das wären 100.000 t mehr als das Vorjahresergebnis.
Für Deutschland, den zweitgrößten EU-Erzeuger nach Frankreich, wird indes weiterhin ein Rapsaufkommen von 4,5 Mio t vorausgesagt, nach 4,3 Mio t im Vorjahr.
Weltweit dürfte die Rekordernte 2022 nur knapp verfehlt werden
Auch seine Rapsernteprognosen für die wichtigsten Exporteure - dies sind Kanada, Australien und die Ukraine - ließ der Getreiderat mit Blick auf die Vermarkungssaison 2023/24 unverändert, nämlich bei 18,5 Mio t beziehungsweise 5,8 Mio t und 3,8 Mio t.
Die weltweite Rapsproduktion taxieren die Londoner Fachleute jetzt auf 86,4 Mio t; im April hatten sie 85,1 Mio t erwartet. Der aktuellen Vorhersage zufolge würde der Vorjahresrekord nur um 1 Mio t verfehlt.
Nie zuvor war der globale Rapshandel so umfangreich
Den Umfang des globalen Rapssaathandels in der Saison 2022/23, die noch bis Ende September dauert, veranschlagt der Getreiderat jetzt auf 19,3 Mio t. Das sind zwar 200.000 t weniger als zuvor erwartet worden waren, aber dennoch die höchste Menge aller Zeiten. Das Vorjahresvolumen würde demnach noch um 4,7 Mio t übertroffen.
Im Einzelnen setzte der IGC seine Prognose für die EU-Rapseinfuhren in der laufenden Vermarktungsperiode um 300.000 t auf 6,4 Mio t herab. Im Vorjahr importierte die Union 6,5 Mio t der schwarzen Ölfrucht.
Als Begründung für die Abwärtskorrektur wird die Unsicherheit über die kurzfristigen Lieferungen aus der Ukraine angeführt. Damit im Einklang sehen die Londoner Marktexperten die ukrainischen Rapsausfuhren im Wirtschaftsjahr 2022/23 nun bei nur noch 3,0 Mio t; im April hatten sie noch mit 300 000 t mehr gerechnet. Dennoch würde damit das Vorjahresvolumen um 300.000 t übertroffen.
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