Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Rapsernte und Rapspreise 2021

Rapspreise in drei Wochen 35 Euro gestiegen

Rapsernte.
am Dienstag, 10.08.2021 - 15:16 (Jetzt kommentieren)

Die Rapspreise sind nach der Ernte kräftig gestiegen. Und offenbar ist noch Luft nach oben.

rapspreise.

Die Rapspreise klettern am Dienstag wieder nach oben – auf über 540 Euro je Tonne.  Vorausgegangen war eine Preiskorrektur, wegen der kräftig gefallenen Rohölpreise. Auch für die folgenden Termine bewegen sich der Rapspreise an der MATIF auf einem ähnlich hohen Preisniveau.

Der Markt erwartet also ungeachtet der gerade eingebrachten Ernte auch für die nächsten Monate sehr große Knappheit. Nichts anderes zeigen die hohen Preise.

Am Kassamarkt folgen die Rapsreise heute den steigenden Terminmarktkursen. Am Großmarkt und Importhafen Hamburg werden für die schwarze Ölsaat 544 Euro je Tonne geboten, am Großmarkt in Mannheim wird der Raps mit 546 Euro je Tonne notiert und am Mittellandkanal liegen die Preise bei 543 Euro je Tonne. Das sind im Schnitt 35 Euro je Tonne mehr als vor drei Wochen.

Aus Frankreich melden die Händler ein ähnlich hohes Niveau. Am wichtigsten Umschlagplatz in Rouen wird der Raps heute mit 542 Euro gehandelt – dass sind etwa zwei Euro mehr am Montag.

Auch die Sojapreise in Chicago legen heute zu – für den auslaufenden August-Kontrakt um 20 Cent auf 1.454 Cent je Buschel.

Aus Kanada werden heute etwas schwächere Canolapreise gemeldet. Am Dienstagnachmittag notiert der neuerntige Novembertermin mit einem Abschlag von 5 CAD bei 878 CAD je Tonne (597 Euro je Tonne). Das sind trotzdem noch höhere Preise als in Europa.

Fallende Rohölpreise sorgen nur für kurze für Korrektur

sojapreise.

Die Rapspreise am europäischen Markt waren am Montag im Zuge des der fallenden Rohölpreise unter Druck geraten, nachdem sie vorige Woche wieder auf ein sehr hohes Niveau geklettert waren. „Der Ölsaatenmarkt reagiert empfindlich auf den Rückgang der Ölpreise, die einen Abschwung der Nachfrage bedeuten könnten.

Auslöser sind hier insbesondere Konsumängste infolge des Wiederauflebens der Covid-19-Epidemie in China, sagte Gautier Le Molgat von der französischen Analystenfirma Agritel. Das Wiederaufflammen der Delta-Variante in China könnten die Pflanzenölimporte und die Einfuhr von anderen Ölsaaten ins Reich der Mitte bremsen, befürchten die Analysten. Darüber hinaus lädt die Rückkehr zu den Höchstpreisen der vorigen Woche bestimmte Anleger dazu ein, beim Raps auch Gewinne mitzunehmen, fügt Molgat hinzu.

Diese Woche warten Analysten und Ölsaaten-Händler zudem auf den USDA-Monatsbericht von August, der neue Prognosen über die globale Produktion und die Bestände bei Ölsaaten bringen wird und erhebliche Preisturbulenzen auslösen könnte. Der USDA-Bericht wird am späten Donnerstagabend (MEZ) veröffentlicht.

Hohe Importe nach Europa – aus Australien

rapsfeld.

Australische Raps-Lieferungen decken im neuen Wirtschaftsjahr den hohen Bedarf europäischer Importeure und begrenzen die Knappheit bis zur Vermarktung der neuen Ernte – mit rund 90 Prozent aller Importe in den ersten 5 Wochen des aktuellen Wirtschaftsjahres. Das übrige Angebot 2021 scheint jedoch extrem klein zu bleiben.

Die Analysten von Strategie Grains bezifferten die europäische Rapsernte zuletzt auf 17,03 Millionen Tonnen – die Kommission geht von knapp 16,9 Millionen Tonnen aus. Beide Prognosen machen erneut sehr hohe Importe nach Europa erforderlich, um die Binnennachfrage von knapp 23 Millionen Tonnen zu decken.

Die Produktionserwartungen für Kanada schrumpfen zudem weiter deutlich, nach einem Juli, der von Niederschlagsmangel und  extrem hohen Temperaturen von regelmäßig über 40 Grad Celsius geprägt war. Beim Crop-Rating in den kanadischen Prärieprovinzen Alberta und Saskatchewan wurden nur noch auf 17 Prozent bzw. 14 Prozent der Bestände als gut oder sehr gut eingestuft, im Vergleich mit immerhin 72 Prozent bzw. 78 Prozent im vorigen Jahr.

Was dieser Absturz für Erträge und Erntemenge beim weltweit größten Raps-Exporteur bedeutet, kann sich jeder ausmalen. Die Canolapreise zeigen die erwartete Knappheit jedenfalls deutlich an – auch wenn es zuletzt moderate Korrekturen an den Preisen gab.

Das agrarheute Magazin Die digitale Ausgabe April 2023
agrarheute_magazin_composing

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...