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Rapsmarkt und Rapspreise

Rapspreise mit schweren Verlusten – Ausblick ist düster

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am Freitag, 24.03.2023 - 13:41 (Jetzt kommentieren)

Die Rapsreise sind diese Woche dramatisch abgestürzt. Grund ist der Preisrutsch bei Rohöl in Verbindung mit den stark fallenden Soja- und Palmölpreisen.

Rapspreise.

Die Rapspreise können sich am Freitag trotz eines starken Rückgangs der Palmöl- und Sojabohnenpreise nach den jüngsten schweren Verlusten leicht erholen und notrieren im laufenden Handel bei 449 Euro Tonne für den Maitermin und 451 Euro für die neue Ernte. „Die Preise für den vorderen Maikontrakt waren am Mittwoch bis auf 430 Euro je Tonne gefallen. Das war der niedrigsten Rapspreis seit November 2021. Ein ähnlich scharfer Preisrückgang war auch bei den Rapsreisen für die nächste Ernte zu beobachten“, sagen die Analysten von Agritel.

Seit Mitte Februar sind Rapspreise am europäischen Terminmarkt in Paris um 130 Euro/t oder 23 Prozent abgestürzt. Die meisten Pflanzenölpreise verzeichneten in diesem Monat ebenfalls massive Rückgänge. Analysten nennen als Gründe wachsende Lagerbestände und hohe Crushingraten bei Raps- und Sonnenblumen. Hinzu kommt die anhaltende und massive Schwäche der Rohölmärkte sowie umfangreiche Raps-Importe aus der Ukraine.

Dabei sind die Rapsölpreise noch stärker gefallen als die die übrigen Pflanzenöle. Anfang des Monats fiel der Preis für Rapsöl erstmals seit langem unter den Preis für Palmöl und notiert fob Rotterdam aktuell nur noch bei 760 Euro je Tonne. Dabei kommt es nur sehr selten vor, dass ein anderes Pflanzenöl unter die Preise für Palmöl fällt, sagen Analysten von Oilworld. Das spiegelt die derzeitigen Angebots- und Nachfrageverhältnisse auf dem EU-Rapsölmarkt wider.

Es wird außerdem erwartet, dass die EU bis zum Ende der Vermarktungssaison einen Rapsüberschuss haben wird, mit einem Aufbau von Lagerbeständen in Rumänien und Polen aufgrund von massiven Lieferungen aus der Ukraine. Infolgedessen dürften die Rapsbestände in der EU kräftig ansteigen, sagen die Analysten von Strategie Grains. Mit Blick auf die nächste Ernte 2023 erwarten die meisten Analysten eine anhaltend große Verfügbarkeit an Raps. Konsens ist deshalb, dass die Rapspreise kurz- und auch längerfristig weiter unter Druck stehen werden.

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