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Getreidemarkt und Ukrainekrieg

Russland stoppt Getreidedeal mit Ukraine – Explosionen auf der Krim

Getreideschiff.
am Samstag, 29.10.2022 - 19:44 (Jetzt kommentieren)

Russland stoppt am Samstag den Getreidedeal. Grund sind offenbar Drohnen-Angriffe auf der Krim. Damit könnten im November keine Getreideschiffe die ukrainischen Schwarzmeerhäfen verlassen.

Russland hat die Teilnahme an einem von den Vereinten Nationen vermittelten Abkommen zum Export landwirtschaftlicher Produkte aus ukrainischen Häfen ausgesetzt, teilte laut russischer Nachrichtenagentur TASS das russische Verteidigungsministerium am Samstag in einer Erklärung mit.

Russland setzt nach dem Terroranschlag in Sewastopol auf die Kriegsschiffe der Schwarzmeerflotte und auf die Handelsschiffe, die zur Sicherheit des Getreidekorridors eingesetzt werden, seine Beteiligung am Getreidegeschäft aus“, heißt es in der russischen Erklärung."

Nach russischer Darstellung waren Schiffe der Schwarzmeerflotte am Morgen um 4.20 Uhr Ortszeit mit 16 Drohnen angegriffen worden.Der ukrainische Außenminister warf Moskau vor, am Samstag seine Beteiligung am Schwarzmeer-Getreidekorridor unter einem „falschen Vorwand“ ausgesetzt zu haben.

„Ich fordere alle Staaten auf, Russland aufzufordern, seine Hungerspiele einzustellen und sich erneut seinen Verpflichtungen zu stellen“, schrieb Dmytro Kuleba auf Twitter. Russland sagte zuvor, es habe die Teilnahme an dem drei Monate alten Abkommen ausgesetzt, nachdem es einen ukrainischen Angriff auf russische Schiffe auf der von Moskau besetzten Halbinsel Krim gegeben hatte.

Der Stabschef des ukrainischen Präsidenten, Andriy Yermak, warf Russland am Samstag „Erpressung“ und „erfundene Terroranschläge“ auf vor, nachdem es zu Explosionen auf der Halbinsel Krim gekommen war.

Die Vereinten Nationen forderten am Freitag die Parteien des Abkommens auf, den Getreidedeal über Mitte November hinaus zu verlängern, und teilte mit, dies sei erforderlich, um zur globalen Ernährungssicherheit zu gewährleisten.

Die Vereinten Nationen forderte auch die vollständige Umsetzung eines damit verbundenen Abkommens, dass sicherzustellen soll, dass Getreide und Düngemittel aus Russland auch die globalen Märkte erreichen.

„Wir unterstreichen die Dringlichkeit, dies zu tun, um zur Ernährungssicherheit auf der ganzen Welt beizutragen und das Leid abzufedern, das diese globale Lebenshaltungskostenkrise Milliarden von Menschen zufügt“, sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric in einer Erklärung.

Im Rahmen des Abkommens vom 22. Juli konnte die Ukraine ihre Getreide- und Düngemittelexporte aus dem Schwarzen Meer wieder aufnehmen, die ins Stocken geraten waren, als Russland am 24. Februar in der Ukraine einmarschierte. Das Exportabkommen mit der Ukraine wurde zunächst auf 120 Tage befristet.

Die Vereinten Nationen arbeiten daran, das Abkommen um bis zu ein Jahr zu verlängern und die gemeinsamen Inspektionen von Schiffen durch Beamte der Vereinten Nationen, der Türkei, Russlands und der Ukraine zu erleichtern.

Die UN warnten kürzlich indessen vor einem Rückstau von bereits mehr als 150 Schiffen.

Russland hat das Abkommen zuletzt immer wieder kritisiert und gesagt, dass seine eigenen Exporte immer noch behindert würden und außerdem nicht genug ukrainisches Getreide in bedürftige Länder gelangte. Nun hat Moskau die Verlängerung des ukrainischen Exportdeals über den November hinaus erst einmal gestoppt.

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