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Analyse

Russlands Weizenernte bricht alle Rekorde

am Mittwoch, 17.08.2016 - 06:00 (Jetzt kommentieren)

Die Prognosen für die Weizenernte 2016 in Russland wird nochmals nach oben korrigiert. Damit könnte Russland der weltweit größte Weizenexporteur werden.

Schon länger wird in Russland eine Rekord-Getreideernte erwartet. Jetzt werden die Schätzungen noch einmal nach oben korrigiert. Im Moment erwarten:

  • das russische Landwirtschaftsministerium 110 Mio. t Getreide, davon 68,9 Mio. t Weizen
  • Moskauer Instituts für Agrarmarktkonjunktur (IKAR) 114 Mio. t Getreide, davon 69 Mio. t Weizen (bis zu 29 Mio. t für den Export)
  • Rusagrotrans AG (eines der größten Bahntransportunternehmen für Agrarprodukte in Russland) 115,8 Mio t Getreide, davon bis zu 71 Mio. t Weizen

Auch USDA hat seine Weizen-Ernteprognose im August noch einmal überaus kräftig auf 72,0 Mio. t nach oben gesetzt. Die Folge: ein neuer Rekord bei den russischen Weizenexporten. Russland wäre damit im neuen Wirtschaftsjahr der größte globale Weizenexporteur vor der Europäischen Union und den USA, wie der agrarmanager analysiert.

Eigenbedarf nur etwa die Hälfte des Ertrags

Die Gesamterntefläche  bei Weizen wird derzeit auf  26,0 Mio. ha geschätzt. Das wäre die größte Erntefläche seit dem Jahr 2009 als die bisherige russische Rekordfläche von 26,7 Mio. ha mit Weizen bestellt wurde und gleichzeitig die bislang zweitgrößte russische Weizenernte eingebracht wurde.

Den russischen Eigenbedarf (Verbrauch) an Weizen schätzt des USDA für das neue Wirtschaftsjahr 2016/17 auf 38,5 Mio. t, nach  37 Mio. t im zurückliegenden Wirtschaftsjahr. Das wären rund 53 % der Produktionsmenge. Der Verbrauch von Futterweizen wird auf etwa 15,5 Mio. t oder 40 %  des Gesamtverbrauchs veranschlagt.

Exporte auf Rekordkurs

Den Export erwarten die USDA-Analysten für das neue Wirtschaftsjahr 2016/17 bei 30,0 Mio. t  und damit 4,5 Mio. t größer als im bisherigen Rekordjahr 2015/16 mit 25,5 Mio. t. Damit wäre Russland im neuen Wirtschaftsjahr noch vor der Europäischen Union (27,0 Mio. t ) und den USA (25,5 Mio. t) zum ersten Mal der größte globale Weizenexporteur.

Dabei ist die Rekordausfuhr im zurückliegenden Wirtschaftsjahr trotz der bis dahin bestehenden Exportzölle zu Stande gekommen. Die Abschaffung wurde zunächst zwar angekündigt ist letztlich jedoch (noch) nicht erfolgt. Ursachen für den rekordhohen Export sind neben den sehr großen Ernten auch die Schwäche der russischen Währung gegenüber dem Dollar.

Den vollständigen Bericht zur Ernte in Russland lesen Sie beim agrarmanager.

Sonne, Weizen, Stroh: Die schönsten Erntebilder im August

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