Der Deutsche Bauernverband (DBV) erwartet wegen der in weiten Teilen Deutschlands vorherrschenden Trockenheit eine Getreideernte von nur 41 Millionen Tonnen. „Wir werden erneut eine Ernte haben, die weit unter dem Durchschnitt liegt. Einige Betriebe haben wegen der Dürre nicht geerntet, sondern den Bestand direkt gehäckselt“, stellt der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, fest.
„Diese Ernteausfälle bedrohen Existenzen. Deshalb brauchen wir dringend Instrumente zur Liquiditätssicherung und die Möglichkeit, steuerfreie Rücklagen zum Risikoausgleich zu bilden“, so Rukwied.
Getreideernte schrumpft um 4,5 Millionen Tonnen
Die diesjährige Ernteprognose entspricht gegenüber der bereits unterdurchschnittlichen Vorjahresernte in Höhe von 45,5 Millionen Tonnen einem Rückgang von 4,5 Millionen Tonnen. Die Durchschnittsmenge der vergangenen fünf Jahre beträgt 47,9 Millionen Tonnen.
Der verspätete Start ins Frühjahr und die schnelle Abreife der Wintergerste haben in diesem Jahr zu einem außergewöhnlich frühen Erntebeginn geführt: „Diese sehr kurze Vegetationsphase kostet uns vor allem Ertrag“, betont DBV-Präsident Rukwied.
Schwierige Situation für Ackerbaubetriebe
Die niedrigen Ernteerwartungen und die unbefriedigenden Getreidepreise bringen die Ackerbaubetriebe in eine wirtschaftlich schwierige Situation. Ausgangs des Wirtschaftsjahres 2017/18 erzielten Bauern für eine Tonne Brotweizen 159 Euro pro Tonne (Juni 2017: 155 Euro pro Tonne). Auch Brotroggen und Futterweizen bewegen sich auf Vorjahresniveau. Einzig die Preise für Gerste haben sich im Vergleich zum Vorjahr befestigt. Für Futtergerste erzielten Landwirte zuletzt im Bundesdurchschnitt 157 Euro pro Tonne (Juni 2017: 139 Euro).
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