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Ernte 2023

Starke Regenfälle in Spanien: Landwirte zwischen Schäden und Hoffnung

Nach monatelanger Dürre kam es in Spanien in einigen Regionen nun auch zu den stärksten Regenfällen seit Beginn der Aufzeichnungen. Die Stimmung der Landwirte in Spanien ist geteilt. Für einige war das Wetter in den vergangenen Tagen ein Segen, für andere brachte es Schäden an den Kulturen.
am Dienstag, 30.05.2023 - 12:56 (3 Kommentare)

Nach der historischen Dürre in Spanien fiel teilweise auch der Regen in Rekordmengen. Viele spanische Landwirte sind erleichtert, andere haben durch das Unwetter mit Verlusten zu kämpfen.

Unwetter mit starken Regenfällen haben in den letzten Wochen in Italien begonnen und sich nun weiter über Südeuropa ausgebreitet. Besonders ist Spanien mit seinen Regionen Katalonien, Valencia, Murcia und Andalusien betroffen. Dort kam es in den letzten Tagen zu Starkregen und Hagel – nach der extremsten Trockenphase seit Beginn der Aufzeichnungen. Sie zog sich über Monate hin.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters in einem Video berichtet, kam in Spanien mancherorts zu Überschwemmungen. Autos wurden weggespült und Orte verwüstet, Bäume sind vom Sturm umgerissen worden.

Bei vielen Landwirten in Valencia sei die Erleichterung nach den Regenfällen groß gewesen. Über mehrere Stunden habe es 40 Liter pro Quadratmeter geregnet, was auch mit Blick auf den bevorstehenden Sommer erst einmal für Beruhigung sorgte. Allerdings seien nach Angaben des Bauernverbands in Valencia auch Schäden aufgrund des Unwetters an einigen Kulturen nicht ausgeblieben. ntv berichtete, dass die Regenmengen in einigen Gegenden so groß waren wie sonst in einem Jahr. Südlich von Valencia habe es laut zdf so viel geregnet wie noch nie und teilweise seien 200 Liter Regen pro Quadratmeter in zwölf Stunden verzeichnet worden.

Regen könnte Ernteprognosen für Südeuropa verbessern

Die Regenfälle in den letzten Tagen erstreckten sich auch über Portugal, Italien und Griechenland. Möglich ist, dass sie dort zu besseren Ernteergebnissen führen als erwartet. Zuletzt hatte das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA für Europa ein gutes Ernteergebnis für Weizen von 139 Mio. Tonnen vorhergesagt.

Optimistisch zeigten sich auch Copa-Cogeca, die Dachorganisationen der europäischen Bauern- und Genossenschaftsverbände. Sie prognostizierten Mitte letzter Woche eine Getreideernte von 277 Mio. Tonnen in der EU-27. Trotz der Dürre in Spanien wäre das gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg von 4,6 Prozent. Besonders günstig waren die Witterungsbedingungen in Nord- und Osteuropa. Neben einer möglichen geringeren Ernte in Spanien könnten auch hohe Energie- und Düngerkosten das europäische Ernteergebnis limitieren.

Die Getreideernte in Europa soll höher ausfallen als 2022, aber unter dem Mittel der letzten fünf Jahre bleiben.

Höhere Erträge bei Eiweißpflanzen in Europa

Bei den Sonnenblumen habe sich die Anbaufläche in Europa wieder leicht verringert. Es werden derzeit aber höhere Erträge und deshalb ein Ertragsplus von 18,5 Prozent vorhergesagt.

Vergrößern soll sich laut Copa-Cogeca die Anbaufläche für Sojabohnen – um 9,7 Prozent. Ebenfalls ansteigen werde die Menge von Erbsen und Bohnen, was die Produktion von Eiweißpflanzen in Europa insgesamt ankurbeln werde.

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