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Kartoffelpreise

Tipp: Jetzt Vermarktungschance für Kartoffeln nutzen

Kartoffeln im Lager
am Donnerstag, 04.02.2021 - 10:00 (Jetzt kommentieren)

Am Terminmarkt lassen sich zurzeit verhältnismäßig gute Kartoffelpreise absichern. Rund 1.000 Euro mehr je Hektar als am Kassamarkt sind für findige Erzeuger durchaus drin.

EEX Kartoffelfuture April 2021

Die Kartoffelpreise für alterntige Ware haben in den vergangenen Wochen unter dem Eindruck einer besseren Nachfrage erfreulich angezogen. Hinzu kommt, dass größere Mengen in den Futtertrog und in alternative Verwertungen geflossen sind. Diese Verwertungen sind nunmehr keine Konkurrenz mehr für den Absatz in den „freien“ Veredlungskartoffelsektor.

Für die marktgängigen Sorten werden zurzeit lose, ab Hof 5 bis 7 Euro/dt Kartoffeln geboten, während der Terminmarkt sich Anfang Februar für den Liefermonat April 2021 um 9 Euro/dt bewegt. Bewertet man die üblichen Lagerreports für zwölf Wochen bis zur 17. Kalenderwoche, das heißt Ende April, in Höhe von 1,50 Euro/dt, so errechnet sich eine negative Basis von -1,50 Euro/dt (Kassamarkt minus Terminmarkt).

Tipp: Eine Terminmarktabsicherung ist jetzt vorzüglich. Mit einer Absicherung am Terminmarkt sind jetzt etwa 1,50 Euro/dt oder umgerechnet 1.000 Euro/ha mehr zu verdienen als mit einem Verkauf am Kassamarkt.

Der weitere Kurs-/Preisverlauf wird maßgeblich von der künftigen Entwicklung der Corona-Pandemie abhängig bleiben.

Auch für die kommende Ernte sind attraktive Abschlüsse möglich

EEX Kartoffelfuture April 2022

Genauso erfreulich entwickeln sich die Kurse für den April 2022-Future an der Leipziger Börse EEX. Dieser Future ist der maßgebliche Kurs für Lagerware der Kartoffelernte 2021. Mit 15,60 Euro/dt erreichte der Kontrakt am 3. Februar seinen bisherigen Höchststand. Diejenigen Landwirte, die sich auf eine Terminmarktabsicherung verstehen, können zurzeit zu diesen Kursen gewinnbringend absichern.

Zwischenzeitlich wurden auch die ersten Vertragspreise für Lagerware der kommenden Ernte bekannt, die bei einem großen rheinischen Handelshaus nur leicht unter den letztjährigen Angeboten liegen. In diesen Verträgen werden Hektarerträge von 420 bis 500 dt/ha zugrunde gelegt, das heißt der eventuelle Mehrertrag wird als freie Ware mit einer Andienungspflicht angesehen.

Die Preisfindung richtet sich dann nach dem sogenannten Tagespreis bei der Lieferung, der in etwa dem Potato Index anspricht. Insofern kann diese Menge entsprechend der Menge eines EFP-Vertrages angesehen und behandelt werden. Dieses Handelshaus verlangt von seinen Vertragslandwirten keine Flächeneinschränkungen. Im Gegenteil, auch passende Neueinsteiger sind willkommen. Nur soviel zum Thema, dass in den letzten Monaten von vielen Anbauverbänden Flächeneinschränkungen von 15 bis 20 % gefordert wurden!

Marktgerechter Anbau dringend empfohlen

Die Profis unter den Kartoffelanbauern wissen jedoch genau: Die festgelegten Vertragspreise sind das Eine, was letztlich ausbezahlt wird ist das Andere. Nicht selten sind in Jahren mit guten Ernteergebnissen die Qualitätsabzüge deutlich höher als in Jahren, in denen die Menge knapp ist.

Letztlich zählt bei Kartoffeln nicht nur der vereinbarte Preis und die geerntete Menge, sondern das, was nach der Abrechnung ausgezahlt wird. In diesem Sinne kann man Kartoffelanbauern nur raten, auch bei überwiegendem Vertragsanbau marktgerecht anzubauen, um durch die anzudienende Ware möglichst keinen Preisdruck zu erzeugen. Dabei gilt es auch, alle verfügbaren Vermarktungsinstrumente geschickt zu nutzen. Die Produktionskosten und Risiken bei Kartoffeln sind so hoch, dass nur Profis sich im Kartoffelgeschäft bewegen sollten.

Hier geht es zu den aktuellen Kartoffelpreisen auf agrarheute.

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