Neue Zahlen aus der Ukraine lassen auf eine größere Ernte für dieses Jahr hoffen. Erwartet werden nun 65 bis 67 Millionen Tonnen Getreide und Ölsaaten, sagte Agrarminister Mykola Solskyj in einer Regierungsmitteilung vom Mittwoch. Im Mai schätzten Analysten die ukrainische Ernte von Getreide und Ölsaaten für das Jahr 2022 noch auf 53,3 Millionen Tonnen. Das wären 51 % weniger als die Rekordernte der Vorsaison gewesen, schreibt unser Marktanalyst Dr. Olaf Zinke in seinem Artikel. Demnach wäre die Getreideproduktion die niedrigste seit 15 Jahren geworden. Trotz des Krieges in der Ukraine haben die Landwirte auf rund 7,6 Millionen Hektar Wintergetreide bestellt. Im Vergleich zum Jahr 2021 sind das rund sieben Prozent weniger.
Ukraine hat bereits 12 Millionen Tonnen geerntet
Laut Ministerpräsident Denys Schmyhal sind bereits jetzt zwölf Millionen Tonnen der neuen Ernte eingefahren. „Insgesamt haben wir im Juni 3,2 Millionen der erforderlichen 5 Millionen exportiert“, unterstrich der Regierungschef. Der Export steige dabei schrittweise per Eisenbahn, Straße und über die Donauhäfen. Der wieder angelaufene Export über die Schwarzmeerhäfen bei Odessa schaffe weitere Möglichkeiten. “Die Seehäfen erweitern diese Kapazitäten erheblich,und die Landwirte erhalten neue Möglichkeiten für den Absatz ihrer Produkte", sagte Schmyhal. Am Mittwoch hat das erste mit 26.000 Tonnen Mais beladene Schiff nach einer Kontrolle die Meerenge Bosporus ins Mittelmeer passiert. Vor dem Krieg erfolgten 90 % des ukrainischen Getreideexports auf dem Seeweg.
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