Ukraine erwartet Rekordernte an Raps

In diesem Sommer könnten die Landwirte in der Ukraine 3,5 Millionen bis 3,6 Millionen Tonnen Raps ernten. Das schätzt das ukrainische Analystenhaus APK-Inform. Die Produktion der Ölsaat würde damit ein neues Rekordniveau erreichen.

Fast die gesamte Menge, nämlich 3,3 Millionen bis 3,4 Millionen Tonnen Raps, könnte im Wirtschaftsjahr 2023/24 auch exportiert werden, prognostiziert APK-Inform.

Allerdings hat die Europäische Union die Einfuhr von Raps in den Binnenmarkt erschwert. In die EU-Nachbarländer darf die Ukraine derzeit keinen Raps mehr direkt liefern, nur noch für die Durchfuhr.

Die Experten von APK-Inform gehen davon aus, dass in der Ukraine in diesem Sommer eine um 8 Prozent größere Rapsfläche als im Vorjahr zur Ernte ansteht, obwohl die Aussaatfläche im vergangenen Herbst 9 Prozent kleiner war als im Herbst 2021.

Tatsächlich waren zur Ernte 2022 rund 1,5 Millionen Hektar mit Raps bestellt worden. Von dieser größten Rapsfläche seit 12 Jahren konnten allerdings Schätzungen zufolge etwa 17 Prozent wegen der Kriegshandlungen nicht eingebracht werden. Entweder wurden die Kulturen noch auf dem Feld zerstört oder die Anbauflächen fielen in russische Hände.

APK-Inform erwartet, dass der Rapsexport aus der Ukraine in die Europäische Union 2023/24 schwieriger werden könnte. Nicht nur, dass die EU die Einfuhr nach Bulgarien, Polen, Rumänien, die Slowakei und Ungarn bis zum 5. Juni verboten hat. In diese fünf Länder gingen 55 Prozent der ukrainischen Rapsexporte von Juli 2022 bis April 2023. Die Analysten rechnen auch mit strengeren Qualitätskontrollen.

Vor allem, wenn die EU das befristete Importverbot verlängern würde, wären davon die Rapsausfuhren der Ukraine stark betroffen. Denn der saisonale Schwerpunkt der Exporte fällt üblicherweise in die Monate August bis Oktober. So wurden nach Angaben des ukrainischen Landwirtschaftsministeriums von August bis Oktober 2,2 Millionen Tonnen Rapssaat aus der Ukraine exportiert, bei einer Gesamtausfuhr von 3,34 Millionen Tonnen von Juli 2022 bis einschließlich April 2023.