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Ukraine: Landwirte bauen zur Ernte 2023 mehr Ölsaaten an

Ein Landwirt mit Traktor und Sämaschine in der Ukraine
am Donnerstag, 05.01.2023 - 11:41 (Jetzt kommentieren)

Die Landwirte in der Ukraine werden zur kommenden Ernte voraussichtlich mehr Ölsaaten und weniger Weizen anbauen.

Taras Vysotskyi, stellvertretender Landwirtschaftsminister der Ukraine

Davon geht der stellvertretende ukrainische Landwirtschaftsminister Taray Vysotskyi aus. Die mit Raps oder Sonnenblumen bestellte Fläche dürfte zur Ernte 2023 größer ausfallen als im Vorjahr. Die Landwirte reagieren damit auf die Logistikprobleme in dem vom Krieg gebeutelten Land: Ölsaaten erzielen einen höheren Preis pro Tonne als Getreide und verursachen wegen ihres geringeren Volumens zugleich niedrigere Logistikkosten. 

Daher rechnet Vysotskyi zugleich mit einer kleineren Weizenproduktion. Dennoch soll die Weizenernte mehr als doppelt so groß ausfallen, als für die inländische Versorgung notwendig. Somit blieben weiterhin beträchtliche Getreideüberschüsse für den Export, auch wenn sie im Vergleich zu 2022 voraussichtlich kleiner ausfallen werden.

Landwirten fehlt das Geld für die Frühjahrsaussaat

Vysotskyi zufolge haben die ukrainischen Landwirtschaftsbetriebe vor Beginn der neuen Vegetationsperiode - anders als 2022 - Liquiditätsschwierigkeiten. Die Finanzierung der Kosten für Bodenbearbeitung, Aussaat, Düngung und Pflanzenschutz bereitet den Unternehmen teilweise Probleme.

Dennoch ist der Vizeminister zuversichtlich, dass die Landwirte überall dort, wo es die Sicherheitslage zulässt, die maximal mögliche Fläche bestellen werden.

Vorwurf: Russland verzögert die Schiffsinspektionen am Bosporus

Große Bedeutung für die ukrainische Landwirtschaft misst der Vizeagrarminister dem Sicherheitskorridor für den Agrarexport per Schiff bei. Im Rahmen des Abkommens "Grain from Ukraine" hätten im vergangenen Jahr fast 600 Frachter die ukrainischen Schwarzmeerhäfen verlassen, berichtete Vysotskyi. Auf diesem Weg seien rund 16 Mio. t Agrarprodukte exportiert worden.

Nach seinen Worten werden die Umschlagskapazitäten der drei größten Häfen im Raum Odessa allerdings bei weitem nicht ausgeschöpft. Das führte Vysotskyi darauf zurück, dass Russland die Inspektionen der Schiffe am Bosporus verzögere. Darüber verhandele die Ukraine gerade auf höchster Ebene mit den am Getreidekorridor beteiligten Partnern, den Vereinten Nationen (UN) und der Ukraine. 

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