Unklarheit über Weizenernte macht Marktteilnehmer nervös

Der Sojakomplex war am am gestrigen Handelstag in Chicago der eindeutige Tagessieger. Mit kräftigen Gewinnen zog er auch den Raps in Paris mit. Der europäische Weizen erzielte zwischenzeitlich gute Gewinne, musste den größten Teil zum Handelsende aber wieder hergeben. Heute Morgen wird das Geschehen im elektronischen Handel in Chicago insbesondere im Sojakomplex von Gewinnmitnahmen dominiert.
Hohe Ausschläge beim Weizen
Der Weizenhandel ist weiter von einer großen Nervosität angesichts der teilweise dramatischen Ertragsrückgänge aber noch insgesamt ziemlich unsicheren Gesamtbewertung geprägt.
Der europäische Weizen konnte seine zwischenzeitlichen Gewinne von bis zu 3,25 Euro gestern nicht über den Tag retten. Gewinnmitnahmen auch aufgrund zeitweise zurückrudernder Börsianer in Chicago entließen ihn ohne große Änderung am Abend. Der Frontmonat settelte mit einem minimalen Rückgang von 0,1 % auf 202,25 Euro/t, welche der folgende Septemberkontrakt wiederum auf 204,25 Euro/t zulegte.
In den USA erlebte der Weizen ebenfalls einen volatilen Tag. Zwischenzeitlich stand für den Frontmonat ein Plus von 3,6 % an der Anzeigetafel. Am Abend blieb dem Septemberkontrakt noch ein Gewinn von 1,3 % auf 5,5375 USD/bu.
Aus Russland kommen neben trockenheitsbedingt schwachen Ertragsmeldungen Berichte über weiter reduzierte Exporterwartungen von nur noch 35 Mio. t (Minus 1,9 Mio. t). Die Exportpreise am Schwarzen Meer sind unterdessen deutlich gestiegen.
Maispreis setzt Aufwärtstrend fort
Im europäischen Maishandel hatte insbesondere der noch bis zum Ende der nächsten Woche laufende alterntige Augustkontrakt mit einem Plus von 1,8 % auf 184,75 Euro/t einen deutlichen Nachholbedarf. Der folgende November schwächelte zum Handelsende und musste sich mit einem kleinen Plus von 0,3 % (50 Cent) auf 190 Euro/t begnügen.
In den USA hatte der Mais einige Unterstützung von der Sojabohne, aber auch die trockenen und wärmeren Wetteraussichten im Maisgürtel wirkten bullisch. Am Ende des Tages stand ein Gewinn von 1,4 % auf 3,7225 USD/bu an der Anzeigetafel.
Soja springt auf 6-Wochen-Hoch
Der Sojakomplex konnte gestern durchweg kräftige Gewinne einfahren. Selbst der Frontmonat springt problemlos über die seit sechs Wochen nicht gesehene Hürde von 9 USD/bu. Als Grund für den Höhenflug wurden offiziell nicht bestätigte Gerüchte über Gespräche zur Lösung des Handelskonfliktes der USA mit China angegeben.
Einige Unterstützung kommt auch von den Wetterprognosen, die warmes und trockenes Wetter für die jetzt beginnende empfindliche Wachstumsphase in größeren Gebieten der Sojahochburgen vorhersagen. Der neuerntige Novemberkontrakt stieg um 3,1 % auf 9,19 USD/bu. Das Sojaschrot legte bis zum Ende des Tages 2 % drauf. Das Sojaöl schaffte immerhin noch einen Gewinn von 1,5 %.
Der Höhenflug scheint aber nur von kurzer Dauer gewesen zu sein, denn heute Morgen hat der vorbörsliche Handel bereits ein Drittel der Gewinne wieder einkassiert.
Rapspreis zieht nach
Der Raps arbeitete gestern kräftig an seiner Unterbewertung. Mit der Unterstützung aus dem Sojakomplex schaffte der Frontmonat an seinem letzten Handelstag eine Zulage von 1,7 % (6,25 Euro) auf 375 Euro/t.
Der jetzt vordere Novemberkontrakt musste sich mit dem halben Gewinn von 0,8 % (3 Euro) auf 377,25 Euro/t zufrieden geben.
Der Canola-Novemberkontrakt springt mit einem Plus von 1,4 % und einem Settelmentkurs von 500,80 CAD/t wieder über die 500er-Schwelle.
Das Palmöl in Kuala Lumpur konnte nicht entsprechend vom Sojamarkt profitieren und verzeichnete bis zum Handelsende nur kleine Gewinne.
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