Das ist ein Artikel vom Top-Thema:

Getreideernte 2021

Unwetter verhageln deutschen Bauern die Getreideernte

lagergetreide.
am Donnerstag, 15.07.2021 - 09:34 (Jetzt kommentieren)

Die schweren Unwetter Mitte Juli haben Folgen für die deutsche Getreideernte: Sie wird kleiner und dauert länger.

getreideernte.

Das glaubt jedenfalls der Deutsche Raiffeisenverband (DRV). In seiner Juli-Prognose hat der DRV die Getreideernte im Vergleich zum Vormonat gesenkt - auf 43,8 Millionen Tonnen. Vor vier Wochen hatten die Schätzungen des DRV noch bei 44,2 Millionen Tonnen gelegen. Bei Raps hält der Verband seine Ernte-Schätzung von 3,7 Millionen Tonnen zunächst einmal aufrecht.

Grund für die Korrekturen an den Ernteprognosen sind nach Aussagen des DRV die Wetterextreme der letzten Wochen. Auf eine in weiten Teilen Deutschlands nahezu niederschlagsfreie Hitzeperiode folgte wechselhaftes Wetter mit Sturm, Hagel und Starkregen. „Die Niederschläge kamen in vielen Regionen gerade noch rechtzeitig für die Kornfüllungsphase des Weizens.

Im Osten haben Hitze und Trockenheit allerdings schon Spuren hinterlassen“, erklärt Guido Seedler, Getreidemarktexperte des DRV.

Darüber hinaus haben Sturm, Starkregen und Hagel den Beständen vielerorts zugesetzt: Pflanzen wurden beschädigt oder das Getreide liegt flach auf dem Ackerboden (Lagergetreide), was das Dreschen erschwert und die Ernteverluste erhöht.

Lange und schwierige Ernte erwartet

weizenernte.

Die Ernte hat bundesweit vor rund zehn Tagen mit der Wintergerste begonnen, musste aber immer wieder durch die zum Teil massiven Niederschläge unterbrochen werden. In manchen Regionen fiel innerhalb weniger Tage so viel Regen wie sonst in einem Vierteljahr. In der Folge sind die Böden kaum mit schweren Erntemaschinen zu befahren.

Zum Abtrocknen ist eine längere Trockenphase notwendig, die derzeit nicht in Sicht ist. Vielmehr sind für die kommenden Tage in weiten Teilen Deutschlands Niederschläge von erheblichem Umfang angekündigt. „Sollte sich das regnerische Wetter fortsetzen, befürchten wir eine lange und schwierige Ernte“, ergänzt Seedler.

Das gegenwärtig feuchte und schwülwarme Wetter bietet optimale Bedingungen für Bakterien und Pilze, die die Kulturpflanzen schädigen können. „Welche Qualitäten letztendlich gedroschen werden, wird vom Wetter in den kommenden Wochen abhängen. Im Augenblick können wir aufgrund des geringen Erntefortschritts keine belastbaren Aussagen treffen“, betont Seedler.

Der DRV schätzt die Ernte bei Wintergerste derzeit auf 8,9 Millionen Tonnen – nach 9,03 Millionen Tonne vor vier Wochen und 8,8 Millionen Tonnen im vorigen Jahr. Die Weizenernte erwarten die DRV-Experten aktuell bei 22,8 Millionen Tonnen – nach einer Schätzung von 23,0 Millionen Tonnen im Juni und rund 22,1 Millionen Tonnen im vorigen jahr..

Das agrarheute Magazin Die digitale Ausgabe September 2023
agrarheute_magazin_composing

Kommentare

agrarheute.comKommentare werden geladen. Bitte kurz warten...