Das US-Agrarministerium (USDA) hat den Markt mit seiner Prognose der US-Sojabohnenbilanz auf dem falschen Fuß erwischt. So gingen Marktbeteiligte von einer engeren Bilanz aus.
Doch die US-Statistiker ließen die US-Ernte mit 96,62 Mio. t unverändert gegenüber der Oktoberprognose. Dabei sind die Farmer witterungsbedingt mit der Ernte hintendran. Da auch die inländische Verarbeitung im laufenden Wirtschaftsjahr 2019/20 um rund 400.000 t geringer ausfallen soll, legen die US-Lagerbestände sogar leicht zu.
Die Kurse für Sojabohnen an der Chicagoer Börse gingen daher stärker ins Minus.
Die Welternte an Sojabohnen sieht das USDA mit 336,6 Mio. t indes 2,4 Mio. t niedriger. Allerdings soll auch der Verbrauch mit 349,6 Mio. t rund 2,7 Mio. t geringer sein als noch vor vier Wochen erwartet. Somit steigen die Weltbestände sogar leicht auf 95,4 Mio. t an.
Weltweite Rapsbilanz leicht verbessert
Den Raps konnte die US-Prognose nicht mehr beeindrucken. Die Notierungen an der Pariser Börse stiegen für die vorderen Liefermonate um 1,75 Euro je Tonne an. Der Februarkontrakt schloss somit knapp unter 390 Euro/t. Damit hat er das Hoch von Mitte September mit 391,25 Euro/t nur knapp verfehlt.
Zwar haben die US-Experten die EU-Rapsernte mit 17 Mio. t nochmals leicht zurückgenommen. Vor vier Wochen gingen sie noch von knapp 200.000 t mehr aus. Unverändert ließen sie aber die kanadische Ernte mit 19,5 Mio. t.
Somit bleibt die Weltrapsernte gegenüber der Oktoberprognose nahezu unverändert bei 68,5 Mio. t. Den Weltbedarf sieht das USDA indes nur noch bei 69,9 Mio. t, das ist etwas weniger als zuvor geschätzt. Somit werden die globalen Lagerbestände sogar leicht um 0,2 Mio.t auf 6,6 Mio. t zunehmen. Hauptsächlich ist dies auf die höheren Endbestände in Kanada zurückzuführen. Diese steigen, weil die Kanadier weniger Raps ausführen dürften als man noch im Oktober vorhergesagt hatte.
Tipp: Aufgrund der tendenziell eher bärischen Signale könnten die Rapsbörsenkurse möglicherweise bei Handelsbeginn am kommenden Montag kurzfristig unter Druck geraten. Wer die hohen Preise noch zum Verkaufen nutzen will, muss sich am Wochenanfang sputen.
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