Die weltweite Rapsernte sinkt auf nur noch 68,6 Mio. t. Das sind rund 1 Mio. t weniger als noch vor einem Monat erwartet wurde. Gegenüber dem Vorjahr fehlen somit 3,4 Mio. t. Davon geht der neue Oktoberbericht des US-Agrarministeriums (USDA) aus. Maßgeblicher Grund dafür ist die schwächere Ernte in Kanada. Sie soll jetzt nur noch bei 19,5 Mio. t liegen. Das sind 0,6 Mio. t weniger als das USDA im September vorhergesagt hatte.
Die EU-Rapsernte haben die US-Statistiker indes nicht mehr verändert. Die Prognose bleibt bei knapp 17,2 Mio. t. Europäische Analystenbüros sahen zuletzt die EU-Ernte sogar leicht unter 17 Mio. t. Sie gingen von fast 6 Mio. t Importbedarf aus. Das USDA sieht ihn aber unverändert bei 5,1 Mio. t.
Erstaunlicherweise hat das Washingtoner Agrarressort die Weltbestände an Raps aber nur leicht nach unten auf 6,4 Mio. t korrigiert. Das sind zwar 1,8 Mio. t weniger als 2018, aber nur 0,1 Mio. t weniger als vor vier Wochen. Zu erklären ist die geringe Veränderung mit dem rückläufigen Verbrauch. Weltweit sollen nun nur 70 Mio. Raps benötigt werden.
Niedrigere US-Sojaernte
Die Weltversorgungslage bei Sojabohnen engt sich in der laufenden Saison weiter ein. Nach den neuen Zahlen aus den USA fällt die Sojabohnenernte mit rund 339 Mio. t etwa 2.4 Mio. t niedriger aus. Im wesentlichen liegt das an der schwächeren US-Ernte. Die US-Farmer sollen nun mit 96,6 Mio. t rund 2,2, Mio. t weniger ernten als noch vor vier Wochen geschätzt wurde. Grund sind die niedrigeren Hektarerträge auf den US-Feldern, da die Witterung nicht optimal war.
Die Vorräte in den USA gehen demnach auch zurück, und zwar um 4 Mio. t auf 12,5 Mio. t. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Halbierung der Lagerbestände. Weltweit nehmen die Lagerbestände um 14,6 Mio. t auf 95,2 Mio. t ab. Das entspricht einem Anteil am Verbrauch von 27 Prozent. Vor vier Wochen gingen die US-Marktexperten noch von 28 Prozent aus. Im Vorjahr waren noch 31 Prozent des Verbrauchs weltweit in den Lägern.
Die Chicagoer Börse reagierte auf die Zahlen mit einen Anstieg der Sojapreise. Das ist eine gute Vorlage für den Start der europäischen Rapsbörse in Paris. Gestern waren die Akteuere sehr vorsichtig, so dass die Kurse für den vorderen Liefermonat deutlich auf 383,5 Euro/t fielen.
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