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USDA-Bericht

USDA versetzt Ölsaatenpreisen gehörigen Dämpfer

Sojabohnen
am Freitag, 10.08.2018 - 19:58 (Jetzt kommentieren)

Die Weltsojaernte soll nun zwei Prozent höher ausfallen, schätzt das USDA. Die hohe Prognose wird in der kommenden Woche Auswirkungen auf die Rapspreise in Europa haben.

Soja

Deutlich schwächere Kurse für Raps und Sojabohnen dürften die Folgen der neuen US-Prognose für den Ölsaatenbereich sein. Nach dem Bekanntwerden der neuen Zahlen aus dem Augustbericht des US-Agrarministeriums (USDA) reagierten die Sojakurse an der Chicagoer Börse mit einem kräftigen Minus. Das könnte in der kommenden Woche auch die europäischen Rapsreise in den Keller ziehen.

Laut USDA soll die weltweite Sojaernte 2018/19 bei über 367 Mio. t liegen. Das wären 7,6 Mio. t mehr als im Juli vorhergesagt. Die Vorjahresernte würde damit um fast 31 Mio. t übertroffen. Maßgeblicher Grund ist die deutlich höhere Ernte in den USA. Aufgrund guter Witterung können die Farmer dort mit fast 125 Mio. t rechnen. Das sind über 7 Mio. t mehr als vor vier Wochen angenommen.

Allerdings war zuletzt aus den USA von ungünstigeren Witterungsbedingungen zu hören. Möglicherweise wird das Ministerium die US-Erntemengen nochmals anpassen müssen.

Für Argentinien veranschlagen die US-Schätzer unverändert 57 Mio. t und für Brasilien 120,5 Mio. t Sojabohnen. Für Brasilien ist das ein Plus von 1 Mio. t und für Argentinien von 20 Mio. t, da dort in diesem Frühjahr die Ernte katastrophal ausfiel.

Endbestände steigen kräftig

Da sich der globale Sojaverbrauch gegenüber der Juliprognose aber kaum verändert hat, gehen die Endbestände kräftig nach oben. So erwartet man nun knapp 106 Mio. t Sojabohnen, die am Wirtschaftsjahresende auf Lager liegen, ein Plus von 7 Mio. t. Gegenüber dem Vorjahr fällt der Anstieg mit fast 11 Mio. t noch größer aus.

Bemerkenswert ist, dass das USDA die Importmengen Chinas trotz der Handelsstreitigkeiten mit 95 Mio. t unverändert ließ im Vergleich zur Vormonatserwartung. Allerdings ist die Menge schon leicht geringer als die Chinesen 2017/18 eingeführt haben.

Trotz der jüngsten Absichtserklärungen von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, mehr Sojabohnen aus den USA in die EU einzuführen, hat das USDA die Importzahlen nur leicht um 0,3 Mio. t auf 15,80 Mio. t erhöht. Gegenüber dem Vorjahr wäre es immerhin ein Anstieg um 1,7 Mio. t.

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