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Getreidemarkt

Weizen: Höhenflug nur von kurzer Dauer?

am Freitag, 27.09.2019 - 15:03 (Jetzt kommentieren)

Bei der internationalen Warenbörse diskutierten die Teilnehmer über die aktuellen Getreide- und Ölsaatenpreise. Die Prognosen fielen unterschiedlich aus.

Weizenkörner

Die festeren Weizenpreise an der Pariser Börse halten viele Agrarhändler auf der Internationalen Warenbörse in München nur für einen kurzen Höhenflug. "Am Kassamarkt findet sich der Preisanstieg nicht wider", kommentiert ein Großhändler die derzeitige Marktlage. Seiner Meinung nach seien die Mühlen gut gedeckt, und "sitzen den Preisanstieg" aus. Die 27. Internationale Warenbörse besuchten rund 350 Vertreter aus dem Agrarhandel

Für eine nachhaltige Unterstützung des Preisanstiegs fehle die Nachfrage an den Exporthäfen in Hamburg oder Rostock, so ein Händler aus Norddeutschland.  

Die schwachen Maispreise dürften den Weizen wieder nach unten ziehen. Zudem liege die Futtergerste derzeit wie Blei in den Lägern des Handels.

An der Warenterminbörse notiert Weizen im Laufe des nachmittags mit 174 Euro/t rund 1 Euro fester als am Vortag. Noch zu Wochenanfang waren die Kurse für den Dezemberkontrakt rund 4 Euro schwächer.

Preistief für Mais erreicht?

Für die anstehende  Maisernte sehen die Teilnehmer der Internationalen Warenbörse niedrige Kurse. Das Angebot, vor allem aus Osteuropa, sei groß. Allerdings zeige die Mischfutterindustrie durchaus Interesse, die günstigen Kurse für den Einkauf auch auf spätere Termin zu nutzen. "Meines Erachtens ist das Preistief nun erreicht", glaubt ein Händler.   

Sojabohnen einlagern

Sojaernte Preise

Positiv waren die Händler und Mühlen in München beim Raps gestimmt. Hier sehen die Akteure durchaus noch Luft nah oben. Derzeit dränge zwar die Ukraine mit großen Mengen an den Markt, doch ab Januar kommenden Jahres bekommen die ukrainischen Exporteure die Mehrwertsteuer nicht mehr zurückerstattet. Das werde die Importe in die EU stark verringern, meint ein Ölmühlenvertreter. Und die einheimische Menge sei aufgrund der schwachen Ernte gering.

Wie zu hören war, sei die ADM-Ölmühle in Straubing bis Jahresende mit Sojabohnen gut eingedeckt. Derzeit seit sie am Markt nicht mehr aktiv. Die Aufschläge für die Liefertermine im kommenden Frühjahr bewegen sich um die 20 €/t. Landhändler versuchen daher, Lagerraum für die anlaufende Sojaernte bereitzustellen, um die Ware später verkaufen zu können. Auch Landwirte sollten daher versuchen, ihre Sojaernte erst einmal wegzupacken, riet ein Vertreter einer Erzeugergemeinschaft.    

 

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