Trockenheit treibt den Weizenpreis
Mit der weiteren deutlichen Reduktion der Schätzung der deutschen Weizenernte um 6,1 Mio. t auf nur noch 18 Mio. t sorgte der Deutsche Bauernverband (DBV) gestern für einen weiteren kräftigen Anstieg der Notierungen an der Pariser Terminbörse Matif. Am Ende des Tages hatte der Frontmonat einen Gewinn von 2,5 % auf 207,25 Euro/t erwirtschaftet. Dieser Kurs war zuletzt am 8. Mai 2014 erreicht worden. Der Mai 2019 konnte mit einer Zulage von 1,9 % auf 210,75 Euro/t bereits die nächste Zehner-Hürde knacken.
Der Kassamarkt in Deutschland ist weiter von einem sehr knappen Angebot und entsprechend hohen Prämien geprägt. Die Landwirte warten auf höhere Preise und halten ihre knappe Ware zurück. Ob die vielfach noch abwartende Strategie der Verarbeiter aufgeht, scheint zumindest fraglich.
In den USA sorgen die globalen Ausfälle, die neben in Europa und Russland auch in Australien und Indien erwartet werden, für einen moderaten Kurszuwachs. Bei ertönen der Schlussglocke stand der Frontmonat September um 0,8 % höher bei 5,5825 USD/bu.
EU-Mais hat weiter Rückenwind
Der Pariser Maishandel ist weiter von den schwachen Ernteerwartungen in Europa geprägt. Insbesondere der am kommenden Montag auslaufende Augustkontrakt zeigte mit einem kräftigen Gewinn von 4,5 % auf 193 Euro/t auf die knappe Marktversorgung auch mit alterntiger Ware. Der folgende Novemberkontrakt beendete den Tag mit einem Plus von 1,6 % (3 Euro) ebenfalls bei 193 Euro/t.
In den USA litt der Mais mit den wieder kräftig fallenden Sojanotierungen. Der am aktivsten gehandelte Dezemberkontrakt settelte mit einem Verlust von 1,8 % bei 3,7950 USD/bu
Die Erwartungen an die US-Maisernte sind weiter hoch. Der Finanzdienstleister FC Stone prognostiziert nach einer Kundenbefragung einen durchschnittlichen Ertrag von 178,1 bu/acres und eine Gesamternte von 14,56 Mrd. Bushel.
Handelskonflikt sorgt bei Soja für Gewinnmitnahmen
Die Sojabohne musste gestern den größten Teil ihrer strammen Vortagesgewinne wieder hergeben. Die Gesprächsbereitschaft der amerikanischen Regierung mit den Chinesen soll zwar bestehen bleiben, aber erst mal wurden neue Drohungen über eine Ausweitung der Strafzölle bekannt. Die neuerntige Novemberbohne verlor bis zum Handelsende 1,9 % auf 9,0175 USD/bu. Die Verluste beim Sojaschrot beliefen sich auf 1,6 %. Das Sojaöl kam mit einem Rückgang von 1 % etwas besser weg.
Die Ertragsprognose aus der Kundenbefragung von FC Stone wurde mit einem Durchschnittswert von 51,4 bu/acres und einer Gesamternte 4,57 Mrd. Bushel bekanntgegeben.
Europäischer Raps legt weiter zu
Der Raps scherte sich gestern nicht um die Verluste im Sojakomplex, sondern folgte dem Aufwärtstrend an der Matif. Der Frontmonat November legte 0,6 % drauf und settelte bei 379,50 Euro/t.
Canola kann sich dem Druck vom Sojamarkt dagegen nicht entziehen. Der Frontmonat verliert 1 % auf 495,80 CAD/t.
Das Palmöl in Malaysia konnte sich weiter mit einem durchschnittlichen Gewinn von rund 0,8 % erholen.
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