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Getreidepreise

Weizen wieder teurer - Probleme bei Schwarzmeer-Getreide-Abkommen

Getreideexport-Ukraine-Frachter-Odessa
am Donnerstag, 25.05.2023 - 05:00 (Jetzt kommentieren)

Die Weizenpreise fallen seit November 2022. Gerüchte um eine unvollständige Umsetzung des Handelsabkommens zu russischen und ukrainischen Ausfuhren über das Schwarze Meer haben in den letzten Tagen jedoch zu einem spürbaren Anstieg der Preise geführt.

Der jüngste Höhepunkt der Weizenpreise ist schon eine Weile her. Am 1. November 2022 kostete eine Tonne Mahlweizen noch 335 €. Seitdem gehen die Preise – mit zwei kleinen Ausnahmen Ende Dezember und Mitte Februar – konstant nach unten. Vorläufiger Tiefpunkt war der 22. Mai 2023: Damals wurde eine Tonne Mahlweizen für nur noch 221 € gehandelt.

Analysten warten auf Trendwende

Kontraktpreise-Mahlweizen

Immer wieder wurde in den letzten Monaten spekuliert, wann die Trendwende bei den Getreidepreisen kommen wird. Im Rahmen der Verhandlungen prognostizierte Rekordernten und die Verlängerung des Getreideabkommens für Ausfuhren aus Russland und der Ukraine über das Schwarze Meer sanken die Preise jüngst auf die genannten 221 € je Tonne. Doch dann, innerhalb eines Tages, sprang der Weizenpreis auf 226,75 € pro Tonne. Zwar ging der Preis am 24. Mai wieder leicht zurück, auf 225 €, doch trotzdem fragen sich Analysten: Ist das jetzt die Trendwende?

Woher kommt der Preisanstieg bei Weizen Ende Mai 2025?

Der Grund für den plötzlichen Preisanstieg sind Spekulationen, dass Russland das Getreideabkommen mit der Ukraine doch nicht voll umsetzt. Die Ukraine wirft Russland vor, den Hafen Pivdennyi der Stadt Yuzhni nahe Odessa, immerhin der größte kommerzielle Hafen des Landes, zu blockieren. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die Vereinten Nationen berichtet, habe seit dem 2. Mai kein Frachter mehr diesen Hafen angelaufen. Der ukrainische Minister Yuriy Vaskov beklagt, dass russische Inspekteure seit 29. April keine Schiffe mehr kontrolliert hätten, die diesen Hafen anlaufen würden. Damit sei er effektiv vom Abkommen ausgeschlossen.

Wie sehen andere diese Entwicklung?

Ein Sprecher des US-Außenministeriums bestätigte diese Sichtweise gegenüber Reuters und kritisierte Russland dafür, das Getreideabkommen nicht vollständig umzusetzen. Eine russische Antwort liegt derzeit nicht vor. Ukrainische Quellen berichteten gegenüber Reuters, dass Russland unzufrieden damit sei, eine Ammoniak-Pipeline in den Hafen nicht länger nutzen zu können.

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