Hauptgrund für die Korrektur ist der Preisrückgang in den USA. Dort geben die Weizen vor allem aus technischen Gründen und wegen der im Süden beginnenden Weizenernte nach.
Ursache für den vorausgegangenen Preisanstieg waren die in Europa, den USA und am Schwarzen Meer erwarteten witterungsbedingten Produktionsausfälle.
Daran hat sich auch weiterhin kaum etwas geändert. In Europa und Deutschland hat in einigen Regionen zwar etwas Regen gegeben. Dennoch bleibt es in den nächsten Tagen sehr warm und insgesamt wird nur wenig Niederschlag erwartet.
Die Europäische Kommission hat ihre Ertragsprognosen für die neue europäische Weizenernte zum Monatswechsel nach unten angepasst.
Ernte nach unten korrigiert, Bestände sehr groß
Die Europäische Kommission hatte die neue Ernte Ende Mai auf 140,3 Mio. t geschätzt und damit 1,2 Mio. t kleiner als im April. Damit wäre die europäische Weizenernte zudem 1,5 Mio. t kleiner als im vorigen Jahr mit 141,8 Mio. t.
Für Deutschland schätzt die Kommission die neue Ernte auf 23,7 Mio. t und damit 0,8 Mio. t kleiner als im Monat zuvor mit 24,5 Mio. t. Für Frankreich liegt die Ernteprognose jetzt bei 36,7 Mio. t und damit 0,2 Mio. t niedriger als einen Monat zuvor.
Die europäischen Weich-Weizenexporte für das zu Ende gehende Wirtschaftsjahr hat die Kommission von 23,0 Mio. t auf nur noch 21,0 Mio. t nach unten gesetzt. Die Exportprognose für das neue Wirtschaftsjahr 2018/19 wurde mit 27,0 Mio. t unverändert gelassen. Das wären immerhin 6,0 Mio. t größere Ausfuhren als in der aktuellen Saison.
Diese Entwicklung verbessert den Spielraum für die europäischen Weizenpreise. Gleichzeitig begrenzen die großen Weizenbestände die Luft nach oben. Die europäischen Weizenbestände sollen wegen der schwachen Exporte bis zum Ende des aktuellen Wirtschaftsjahres um rund 8,0 Mio. t auf etwa 18,1 Mio. t anwachsen und damit 2,0 Mio. t stärker als noch im Monat zuvor erwartet.
Im neuen Wirtschaftsjahr rechnet die Kommission dann wegern der größeren Exporte mit einem Bestandsabbau auf 14,6 Mio.t. Für die aktuelle Saison sind dies die größten Weizenbestände seit etwa 10 Jahren.
MATIF-Weizen behauptet sich über 180 Euro
Die Weizenpreise sind in der vorigen Woche, nach einem sehr kräftigen Anstieg, wieder etwas zurückgegangen. Dennoch bleibt das Niveau relativ hoch. Der schwache Euro stützte die Kurse ebenfalls. In der neuen Woche beginnt der Handel jedoch erneut mit schwächeren Kursen.
Die Septembertermin wurde am Freitag mit 181,50 Euro gehandelt und damit 1,25 Euro niedriger als am Vortag. Gleichzeitig waren die Kurse 1,0 Euro niedriger eine Woche zuvor.
Der nachfolgende Dezemberkontrakt wurde am Freitag mit 185 Euro notiert und damit 1,25 Euro niedriger als am Vortag. Der Märzkontrakt 2019 beendete den Handel am Freitag bei 187,50 Euro/t und damit 0,25 Euro im Minus.
Am heutigen Montag beginnen die Weizenpreise den Handel schwächer. Der vordere Septembertermin (neue Ernte) wird zunächst mit 180,50 Euro gehandelt und damit 1,0 Euro niedriger. Der nachfolgende Dezemberkontrakt notiert bei 184 Euro und damit ebenfalls 1 Euro im Minus.
Aufschlag für die neue Ernte 6 Euro
An den deutschen Exporthäfen sind die Weizenpreise in der vorigen Woche nach einem sehr kräftigen Anstieg wieder zurückgegangen. Brotweizen mit 12 % Protein wurde am Exporthafen Hamburg am vorigen Freitag (01.06) mit 174 Euro/t notiert.
Zwischenzeitlich waren die Kurse bis auf 179 Euro gestiegen und dann jedoch wieder zurückgegangen. Die Preisvorstellungen für die neue Ernte (August) lagen etwa bei 180 Euro und damit 6 Euro über den aktuellen Kursen.
Für A-Weizen mit 13 % Protein wurden in Hamburg am vorigen Freitag (01.06) 179 Euro/t geboten. Zwischenzeitlich waren die Kurse bis auf 184 Euro gestiegen und dann wieder zurückgegangen.
Die Angebotspreise für E-Weizen mit 14 % Protein lagen am Freitag bei 196 Euro/t. Zwischenzeitlich waren die Kurse bis auf 201 Euro gestiegen und dann wieder zurückgegangen.
Die Preisangebote für Futterweizen lagen am Freitag bei 173 Euro und waren damit eben so hoch wie in der Vorwoche. Außerdem waren die Preise für Futterweizen nur 1 Euro niedriger als für Brotweizen.
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