Auf 2,225 Mrd. Tonnen wurde die Rekord-Prognose vom Juni in diesem Monat nach unten korrigiert. Dafür verantwortlich sind in erster Linie eine voraussichtlich geringere Weizen- und Maisernte.
Verglichen mit der im letzten Jahr geernteten Getreidemenge (einschließlich Grobgetreide) von 2,176 Mrd. Tonnen wäre dies trotzdem ein Zuwachs von etwa 50 Mio. Tonnen.
Wie Sie die Ernteprognosen für sich nutzen können, erfahren Sie in unserem Beitrag zur Notwendigkeit der Ernte-Prognosen.
Kann die Getreideproduktion dieses Jahr die Nachfrage übertreffen?
Damit gäbe es erstmals seit 2016/17 wieder mehr Angebot an Getreide als Nachfrage. Die aktuelle IGC-Schätzung lässt den weltweiten Lagerbestand von 619 Mio. Tonnen auf 625 Mio. Tonnen wachsen. Im letzten Monat wurde noch ein Lagerbestand von 635 Mio. Tonnen vorhergesagt.
Trotzdem liegt die Prognose für die weltweite Getreideproduktion mit 2,225 Mrd. Tonnen noch um 7 Mio. Tonnen höher als der erwartete Getreideverbrauch von 2,218 Mrd. Tonnen – ein zwar wesentlich kleinerer, aber noch vorhandener Angebotsüberschuss.
Prognose für Weizenernte pendelt sich auf Vorjahresniveau ein
Den voraussichtlichen weltweiten Weizenertrag verringert der IGC gegenüber der Juni-Schätzung von 768 Mio. Tonnen auf 762 Mio. Tonnen. Eine niedrigere als zuvor angenommene Weizenernte wird in den USA, in der EU, der Schwarzmeerregion beziehungsweise in Russland erwartet.
Die bereits abgeschlossene Rekord-Weizenernte in China deutete auf neue Höchsterträge hin.
Agra-Europe weist darauf hin, dass sich die aktuell erwartete Weizenernte bereits auf die Preise an der europäischen Leitbörse ausgewirkt habe: Für den Kontraktmonat September wurde die Grenze von 185 Euro/Tonne überschritten. Viel höhere Preise seien jedoch beim derzeit sehr stabilen Euro nicht zu erwarteten.
Erwartete Rekord-Maisernte hält sich weiter
Wegen der prognostizierten geringeren Maisernte in den USA bereinigte der Getreiderat seine Schätzung gegenüber dem Wert aus dem Vormonat um 8 Mio. Tonnen. Die voraussichtliche Erntemenge liegt nun bei 1,164 Mrd. Tonnen weltweit, womit noch immer ein neuer Höchstwert erreicht würde.
Wegen steigender Exportprämien wird beim Mais im Vergleich zum Juni eine Zunahme von etwa 4 Prozent beim Preisindex (GOI) vorausgesagt. Dennoch lag der Preisindex im Juli 2019 um mehr als 8 Prozent höher.
Sojabohnenertrag in Brasilien höher als angenommen
Die Aussichten für die Sojaexporte von der Südhalbkugel verbesserten sich für den Zeitraum 2019/20. Verglichen mit 2018/19 bedeutete der Anstieg der gehandelten Ware auf 158 Mio. Tonnen eine Zunahme von 4 Prozent. Nochmals wachsen soll die weltweite Importnachfrage in der Periode 2020/21 – auf 161 Mio. Tonnen.
Auch die erwartete Sojaproduktion steigt 2020/21. Gegenüber der Juni-Schätzung ist der Ertragszuwachs bei Soja zwar nur minimal, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beträgt er jedoch 8 Prozent. Dies liegt an der gestiegenen Produktion in Brasilien und Argentinien, so der IGC.
Der Preisindex (GOI) für Sojabohnen entwickelt sich derzeit positiv: Gegenüber dem Vorjahr ist im Juli 2020 ein Plus von 6 Prozent zu verzeichnen.
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