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USDA-Bericht

Weltweite Rapsversorgung wird deutlich enger

am Freitag, 12.07.2019 - 09:02

In seinem Julibericht haben die USA die weltweite Rapsernte deutlich abgesenkt. Bei Sojabohnen ändert sich dagegen wenig. Die Preise profitieren bisher kaum davon.

Weltweit werden die Landwirte 2019/29 gut 3 Mio. t weniger Raps ernten. Die Erntemenge hat das US-Agrarministerium (USDA) in seiner Juliprognose auf nur noch 71,8 Mio. t taxiert. Vier Wochen zuvor gingen die US-Statistiker noch von 74,8 Mio. t  aus. Nach den Julizahlen würde die Rapsernte sogar rund 1 Mio. t unter dem Niveau des Vorjahres liegen.

Grund für die niedrigere Ernten sind die Einbußen in der EU und Kanada. Dort dreschen die Landwirte jeweils rund 1 Mio. t weniger Raps.

Da der Bedarf mit rund 72 Mio. t nahezu unverändert bleiben dürfte, fällt die Versorgung mit Raps enger aus. Die Endbestände 2019/20 sinken nach dem USDA-Bericht um 2,5 Mio. t auf 6,7 Mio. t. Damit würden die Vorräte um 0.9 Mio. t gegenüber dem Vorjahr sinken. Der Anteil der Endbestände am Verbrauch beträgt nach der neuen US-Schätzung nur noch rund 9 Prozent. Im Juni betrug die wichtige Kennziffer noch 12,7 Prozent. 

Weniger EU-Raps

Für die EU sieht das USDA die Rapsernte inzwischen nur noch bei 18,7 Mio. t. Das sind 1 Mio. t weniger als vor vier Wochen. Der Importbedarf soll mit 4,8 Mio. t leicht über der Junischätzung liegen. Damit hat das USDA die EU-Rapsernte auf das Niveau der EU-Prognose von Ende Juni verringert.

Ob sich die Prognosen bestätigen werden, ist offen. Zumindest die ersten Druschsergebnisse in Europa sind ernüchternd. Strategie Grains veranschlagt die EU-Rapsernte gar nur noch bei 17,8 Mio. t.

Der Gesamtbedarf wird mit 24 Mio. t dagegen 200.000 t niedriger sein. Die EU-Rapsvorräte werden sich am Ende des Wirtschaftsjahres 2019/20 nahezu auf 1,1 Mio. t halbieren. 

Für Kanada erwartet das USDA einen Bestandsabbau um 1 Mio. t auf 3,4 Mio. t.

Globale Sojavorräte schrumpfen

Sojabohnen-reif

Auch bei Sojabohnen engt sich die globale Versorgungsbilanz ein. Die Lagerbestände werden im laufenden Wirtschaftsjahr gegenüber der Juniprognose um 8 Mio. t auf 104,5 Mio. t schrumpfen.

Wesentlicher Grund dafür ist die schwächer US-Sojaernte. Laut USDA soll sie nun nur noch bei 104,5 Mio. t liegen. Das sind rund 8,5 Mio. t weniger als noch im Juni prognostiziert wurde. Als Folge davon wird die weltweite Sojabohnenernte um über 8 Mio. t auf 347 Mio. t zurückgesetzt. Damit würde in dieser Saison in etwas soviel Bohnen wie im Vorjahr geerntet werden. Der weltweite Bedarf wird aber mit 355 Mio. t rund 2 Prozent höher sein.

Die Ernten für die südamerikanischen Länder Brasilien und Argentinien ließen die US-Experten dagegen unverändert. Im Vergleich zur Juniprognose bleibt auch der Importbedarf Chinas mit 87 Mio. t stabil. Gegenüber 2018/19 entspräche dies einer leichten Steigerung um 2 Mio. t.

Die Börsenakteure nahmen die Nachrichten vom Ölsaatenmarkt eher neutral auf. Zudem belasteten mäßige Wochenexportzahlen die Kurse. Daher tendierten die Preise für Raps und Sojabohnen eher seitwärts.