Nach der Insolvenz der Berliner Milcheinfuhr-Gesellschaft mbH (B.M.G.) ist der wirtschaftliche Schaden für die Milchviehhalter enorm. In vielen Fällen erhalten die ehemaligen B.M.G.-Lieferanten derzeit einen Milchpreis, der noch unter dem Spotmarkt-Niveau liegt, weil sie auch für die Transportkosten noch selbst aufkommen müssen, beklagt der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM).
Ersten Einschätzungen zufolge dürften sich laut BDM die zu erwartenden Einnahmeverluste für die ehemaligen B.M.G.-Lieferanten auf insgesamt mindestens rund 60 Mio. Euro beziffern lassen – Tendenz steigend, wenn man davon ausgeht, dass auch nach vier Wochen die Milchpreisunterschiede zum Bundesdurchschnitt deutlich sein dürften.
Bündel an Hilfen nötig
Nach Ansicht des BDM braucht es jetzt ein ganzes Maßnahmenbündel, um die Situation für alle Milchviehhalter befriedigend zu lösen.
Neben schnellen finanziellen Soforthilfen für die Betroffenen sei vor allem eine schnellstmögliche Entlastung des Milchmarktes von drückenden Milchmengen nötig. Dafür müssten die Entscheidung der EU-Kommission und des EU-Agrarrates, das Interventionsverfahren nach dem Festpreisverfahren auszusetzen, sofort zurückgenommen werden, und das EU-Sicherheitsnetz um befristete Mengendisziplinmaßnahmen erweitert werden, fordert der BDM.
Der Untergang der B.M.G.
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Dank an Agrarministerinnen
„Wir sind sehr erfreut, dass wir sowohl auf Ebene des Bundesministeriums als auch im engen Austausch mit den Länderministerien in NRW und Hessen auf offene Ohren stoßen und ganz schnell und konstruktiv dafür gesorgt wurde, dass auch die Milch der Lieferanten, die zunächst keine neuen Abnehmer fanden, zumindest vorübergehend bei Molkereien untergebracht werden konnte“, erklärte der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber.
„Bundesministerin Julia Klöckner und die Länderministerinnen Christina Schulze-Föcking in Nordrhein-Westfalen und Priska Hinz in Hessen zeigen hier Bewusstsein für die Nöte der Milchviehhalter und großes persönliches Engagement, wenn es darum geht, auch noch die letzten Einzelfälle, die noch keine Abnehmer haben, unterzubringen."
Weitere Informationen zur Pleite der B.M.G. finden Sie in der kommenden Aprilausgabe von agrarheute. Sie erscheint Ende März.
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