Der vom Kieler Institut für Ernährungswirtschaft (ife) errechnete Rohstoffwert der Milch ist im Juli gegenüber dem Vormonat um 1,3 Cent auf 36,2 Cent je kg Milch zurückgegangen. Das war der erste Rücksetzer seit Januar. Der durchschnittliche Rohstoffwert der Milch mit 4 Prozent Fett ab Hof lag damit aber weiterhin gut 20 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Die Ursache für den leichten Dämpfer sehen Marktbeobachter im eher ruhigen sommerlichen Geschäft. Vor allem Magermilchpulver neigte etwas zu schwächeren Preisen.
Die Milchanlieferung lag Mitte Juli nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) jedoch um rund 1,9 Prozent unter der Vorjahreslinie. Daher schließt der Verband der Milcherzeuger Bayerns (VMB) nicht aus, dass die Handelspreise für Molkereiprodukte im Herbst wieder anziehen.
Gute Nachfrage nach Käse
Ende Juli berichtet die Süddeutsche Butter- und Käse-Börse jedoch von einer ruhigen Marktlage in allen Vertriebskanälen. Die Märkte für Vollmilchpulver und für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität tendierten uneinheitlich. Die Notierungen in Kempten veränderten sich gegenüber der Vorwoche kaum.
Der Buttermarkt zeigte sich stabil. Ein Absinken der Preise wird nicht erwartet. Die Notierung für Allgäuer Emmentaler wurde am 28. Juli bei sehr guter Nachfrage hochgenommen.
Stabile Notierungen an der Terminbörse
Ein Blick auf die Notierungen an der Terminbörse EEX in Leipzig bestätigt die eher stabilen Preiserwartungen für das zweite Halbjahr. Der Flüssigmilch-Kontrakt für September wird heute (30.7.) mit 34,41 Euro je 100 kg geführt. Für November werden hingegen 36,20 Euro je 100 kg notiert und für Dezember sogar 37,80 Euro je 100 kg.
Beim Magermilchpulver zog der September-Kontrakt in den letzten Juli-Tagen etwas an auf zuletzt 2.535 Euro/t. Die Kurse bis Februar 2022 weisen nur leicht nach unten. Butter wird für den Liefermonat September stabil gehandelt bei 3.890 Euro/t. Für die darauffolgenden Monate sind durchweg Kurse oberhalb von 3.900 Euro/t aufgerufen.
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