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Milchmarkt und Milchpreise 2021

Milchmarkt: Am Terminmarkt steigen die Milchpreise steil an

Milchbauer
am Montag, 01.03.2021 - 15:53 (1 Kommentar)

Am europäischen Terminmarkt gehen die Preise für Butter und Magermilchpulver zum Monatswechsel steil nach oben. Denn auch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) steigen die Butterpreise.

Milchpreisgrafik

Umgerechnet auf den Wert der Rohmilch würden sich derzeit Preise von 35 Cent bis knapp 36 Cent ergeben. Das sind 4 bis 5 Cent mehr als der Börsenmilchwert noch vor wenigen Wochen ausgewiesen hat.

Auch die aktuellen Spotmarktpreise für die zwischen den Molkereien gehandelte Rohmilch bewegen sich auf einem ähnlichen Niveau – sie liegen derzeit zwischen 36,0 und 36,5 Cent – und könnten ebenfalls weiter zulegen.

Denn: Die Milch ist trotz des Endes der Kälteperiode in Deutschland offenbar weiterhin ziemlich knapp. Ende Februar lag die an Molkereien gelieferte Milchmenge jedenfalls noch immer 2,6 Prozent unter dem Vorjahr. Das ein ziemlich großer Abstand. Bezogen auf die deutsche Milchanlieferung des Monats Dezember - nämlich 2.661,3 Tausend Tonnen - wären das immerhin knapp 70 Tausend Tonnen Milch!

Butterpreise steigen steil an

Butterpreise

Aber zurück zu den Börsenpreisen für Butter und Magermilch: Sie zeigen im Prinzip am schnellsten an, wenn sich am Markt etwas tut. Denn die Terminmarktpreise reagieren unmittelbar auf Veränderungen im Angebot oder in der Nachfrage. Und da hat sich zuletzt offenbar einiges getan.

Bereits in den Wochen zuvor zeichnete sich ab, dass der Einzelhandel ab März etwas an den auslaufenden Butterkontrakten ändern dürfte – nämlich Korrekturen nach oben.

Das bestätigt jetzt der Milcherzeugerverband Bayern (VMB): Der VMB berichtet heute (1.3.2021), dass der Abgabepreis der Molkereien für die kommenden beiden Monate mit etwas mehr als 3,80 Euro/kg festgelegt wurde. Dieser Preis liegt sogar über dem Niveau, das bis Ende vergangenen Jahres Gültigkeit hatte.

Die Terminmarktpreise für Butter Ende sind in der vorigen Woche jedenfalls  – um etwa 300 Euro je Tonne gestiegen, auf jetzt rund 4.000 Euro je Tonne für den März und etwas mehr als 4.000 Euro für den April – mit weiter steigender Tendenz.

Im Großhandel lagen die Butterpreise Ende Februar noch bei knapp 360 Euro je 100 kg und damit  –  umgerechnet auf die Börsenpreise –  rund 400 Euro bzw. 10 Prozent niedriger. Da ist also am physischen Markt noch ordentlich Luft nach oben.

Auch an der Milchbörse in Neuseeland (GDT) sind die Butterpreise seit Wochen kräftig gestiegen und steigen auch aktuell weiter. Das lässt auf eine anhaltend gute globale Nachfrage – vor allem aus China - schließen. Insgesamt sind die neuseeländischen Butterpreise von Ende November bis Anfang März um sage und schreibe 36 Prozent auf 5.200 NSD je Tonne gestiegen.  

Milchpulverpreise steigen auch – aber etwas moderater

magermilchpreis.

Auch für Milchpulver zogen die Preise kräftig an. Bei diesem Produkt spiegelt sich ebenfalls die gute Exportnachfrage ­– und die kräftig steigenden Preise an der globalen Handelsplattform Global Dairy Trade  bzw. besser gesagt am Weltmarkt wider.  Am europäischen Terminmarkt sind die Preise in der vorigen Woche ebenfalls weiter geklettert – und liegen jetzt bei etwa 2.400 Euro je Tonne.

Seit Ende November beträgt der Anstieg damit etwa 9 Prozent. Im Vergleich zu den Ende Februar notierten europäischen Großhandelspreisen von etwa 235 Euro je 100 kg, sind die aktuellen Magermilchpulverpreise am Terminmarkt – umgerechnet auf die Großhandelspreise – nur etwa 50 Euro höher. Am Markt wird zunächst also nur noch ein moderater Anstieg erwartet.

An der Milchbörse in Neuseeland haben die Preise für Magermilchpulver zuletzt ebenfalls weiter angzogen. Von Ende November bis Anfang März ging es für Magermilch beim Top-Exporteur Neuseeland um knapp 15 Prozent auf 3.260 NSD je Tonne nach oben – und damit stärker als in Europa.

Kommentar

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