Milch ist nicht gleich Milch. Die Anforderungen seitens des Handels, der Verbraucher und der Politik an die Milchwirtschaft sind hoch. In puncto Gentechnikfreiheit haben die deutschen Milchbauern geliefert: 2018 haben sie mit einem Anteil von knapp 55 Prozent erstmals in der Geschichte mehr gentechnikfreie als konventionelle Milch erzeugt. Damit führt diese Milchart nicht nur mengenmäßig, sondern auch im AMI-Milchpreisvergleich. Die nachfolgend aufgeführten Preise gelten für Milch ohne Gentechnik.
Spitzenauszahler war voriges Jahr die Milchwirtschaftliche Beteiligungs-AG aus Heilbronn. Sie löste die sich ebenfalls in niederländischer Hand befindende Milchverwaltung FrieslandCampina Germany GmbH, Köln, an der Tabellenspitze ab. Beim Milchpreis spielten die Kölner aber weiter in der obersten Liga. Unter den Top Ten tummelten sich daneben überwiegend süddeutsche Unternehmen. Am Tabellenende fanden sich vor allem Molkereien aus dem Norden und Osten Deutschlands.
Das komplette Ranking für 2018 sowie für das Fünfjahresmittel 2014 bis 2018 können Sie hier herunterladen.
Ranking gentechnikfrei erzeugte Milch 2018
Ranking gentechnikfrei erzeugte Milch 2014-2018
Bayern mit den höchsten Milchpreisen
Im vergangenen Jahr konnten sich die bayerischen Milcherzeuger über die höchsten Preise freuen. Mit 36,84 Cent/kg für gentechnik frei erzeugte Milch lag der Preis knapp über Baden-Württemberg. Dort erhielten die Erzeuger im Durchschnitt 36,76 Cent/kg.
Gut drei Cent niedriger bekamen die Milchbauern in Sachsen. Mit 33,61 Cent/kg markierte das ostdeutsche Bundesland das Schlusslicht. Gegenüber 2017 war dies 8,4 Prozent weniger, der höchste Rückgang auf Länderebene.
Als zusätzlichen Service für agrarheute-Abonnenten haben wir die Molkerei- den Länderpreisen zusammengestellt. So können Sie schnell erkennen, ob Ihre Molkerei auf Landesebene überdurchschnittlich abschnitt.
Länderdurchschnitte 2018, OGT-Milch
Konventionelle Milch: Rund 7 Cent zwischen Spitze und Schlusslicht
Die Erzeugerpreise für konventionell erzeugte Milch haben 2018, ebenso wie die für gen- technikfreie, nachgegeben. Die deutschen Molkereien zahlten im Schnitt für den Rohstoff 34,04 Cent/kg bei 500 t Jahresmenge. Damit fiel das Minus mit 2,02 Cent im Vergleich beider Milcharten überdurchschnittlich aus.
In der konventionellen Produktionsschiene war die Milchwirtschaftliche Beteiligungs-AG aus Baden-Württemberg der Spitzenreiter, wie schon bei der gentechnikfreien Milch. Die Lieferanten des Heilbronner Unternehmens erhielten einschließlich einer üppigen Nachzahlung 38,12 Cent/kg für ihren konventionell erzeugten Rohstoff. Zweiter war die Danone GmbH, die ihren Rosenheimer Lieferanten 37,30 Cent/kg zahlte. Platz drei nahm die Arla Foods Deutschland GmbH mit der Niederlassung in Sonthofen ein.
Ranking konventionelle Milch 2018
Ranking konventionelle Milch 2014-2018
Biomilch: Fünf Molkereien knackten dei 50-Cent-Marke
Der AMI-Vergleichspreis für Biomilch sank 2018 um 0,58 Cent auf 49,22 Cent/kg. Damit wurde das Rekordergebnis von 2017 zwar leicht verfehlt, aber dennoch der zweithöchste Wert im langfristigen Vergleich erzielt. Der Vorsprung gegenüber Milch, die nicht nach Biorichtlinien erzeugt wurde, stieg auf 14,25 Cent/kg.
Trotz des leichten Abschlags zahlten 2018 immerhin fünf Unternehmen mehr als 50 Cent/kg an ihre Biolieferanten. Mit dem hohen Biomilchangebot kamen die Milchwerke Berchtesgadener Land Chiemgau eG noch am besten zurecht. Für Rohstoff, der nach Demeter-Kriterien erzeugt wurde, zahlten die Pidinger 51,53 Cent/kg, Bioland-Produzenten erhielten 50,13 Cent/kg.
An zweiter Stelle lag die Arla Foods Deutschland GmbH Niederlassung Sonthofen mit 50,73 Cent/kg. Auch die Molkereigenossenschaft Hohenlohe-Franken eG, die J. M. Gabler Saliter GmbH & Co. KG und die Naabtaler Milchwerke GmbH & Co. KG (Privatmolkerei Bechtel) knackten die 50-Cent-Marke.
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